Projektart:
Anfrage:
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Objekt:
Denkmal für die Terroropfer von Atocha
Typ:
Gedenkstätte
Ort:
Madrid [Satellit]
Staat:
Spanien
Architekt:
Estudio FAM, Madrid
Materialien:
Glas, ETFE-Kunststofffolie
Publiziert:
DETAIL 06/2007
Seiten:
618
Inhalt:
Denkmal für die Terroropfer von Atocha
Der Entwurf der Architektengruppe FAM besitzt zwei konträre Anmutungen. Von Außen nimmt man nur einen guten elf Meter hohen transluzenten Zylinder wahr, der aus Borosilikat- Glasbausteinen besteht. Völlig unnahbar steht er auf der Mittelinsel eines Kreisverkehrs vor dem Haupteingang des Bahnhofsgebäudes. Die unaufhörliche Blechlawine erzwingt seine Betrachtung aus der Distanz.
Zugänglich ist die Gedenkstätte auf unterirdischem Weg über eine breite Verbindungspassage, welche neuerdings den nach den Anschlägen kernsanierten Bahnhof mit dem Netz der madrilenischen Untergrundbahn verknüpft. Der Ort präsentiert sich hier etwas unprätentiös hinter einer breiten Schaufensterfront, die allein durch ihren tiefblauen Schimmer irritiert und hier eine nicht kommerzielle Nutzung vermuten lässt. Tatsächlich entsteht der Farbeindruck durch die völlig monochrome Farbfassung des Raumes dahinter. Dieser ist bei einer Kantenlänge von etwa 20 m im Grundriss quadratisch angelegt und besitzt in seiner Mitte einen kreisrunden Deckenausschnitt, der sich in den oberirdischen Glaszylinder öffnet. In den hohlen Zylinder wurde eine transparente ETFE- Membran zeltartig eingespannt, welche in einer spiralförmigen Anordnung mit Textfragmenten bedruckt worden ist.
Die Sätze wurden den zahllosen Beileidsbekundungen entnommen, die nach den Anschlägen hier niedergelegt worden waren. Bewusst entschied man sich dagegen, auf die Membran die Namen der Opfer aufzubringen. Denn obwohl das Bauwerk durch die 191 Toten und die 1824 Verletzten dieses einen Terroranschlages motiviert wurde, so ist es grundsätzlich allen Opfern des Terrors gewidmet, auch denen der baskischen ETA.
Robert Mehl, Aachen
Zugänglich ist die Gedenkstätte auf unterirdischem Weg über eine breite Verbindungspassage, welche neuerdings den nach den Anschlägen kernsanierten Bahnhof mit dem Netz der madrilenischen Untergrundbahn verknüpft. Der Ort präsentiert sich hier etwas unprätentiös hinter einer breiten Schaufensterfront, die allein durch ihren tiefblauen Schimmer irritiert und hier eine nicht kommerzielle Nutzung vermuten lässt. Tatsächlich entsteht der Farbeindruck durch die völlig monochrome Farbfassung des Raumes dahinter. Dieser ist bei einer Kantenlänge von etwa 20 m im Grundriss quadratisch angelegt und besitzt in seiner Mitte einen kreisrunden Deckenausschnitt, der sich in den oberirdischen Glaszylinder öffnet. In den hohlen Zylinder wurde eine transparente ETFE- Membran zeltartig eingespannt, welche in einer spiralförmigen Anordnung mit Textfragmenten bedruckt worden ist.
Die Sätze wurden den zahllosen Beileidsbekundungen entnommen, die nach den Anschlägen hier niedergelegt worden waren. Bewusst entschied man sich dagegen, auf die Membran die Namen der Opfer aufzubringen. Denn obwohl das Bauwerk durch die 191 Toten und die 1824 Verletzten dieses einen Terroranschlages motiviert wurde, so ist es grundsätzlich allen Opfern des Terrors gewidmet, auch denen der baskischen ETA.
Robert Mehl, Aachen