Projektart:
Anfrage:
Objekt:
Bar "Frozen"
Typ:
Aprés-Ski Bar
Ort:
Staat:
Österreich
Architekt:
Jürgen Kitzmüller 🔗, Hall/Tirol
Materialien:
Eis, Textilfaser, Kühlleitungen, Glas
Publiziert:
LAT 02/2008
Seiten:
18
Inhalt:
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Skibar „Frozen“ in Lech, A

Warmes Licht, kalter Raum

 
Eine zünftige Ski- Bar, igluartig errichtet aus Schnee und Eis ist in der Alpenregion ein nicht unüblicher Hort winterlichen Gastfreundschaft. In Lech am Arlberg wurde der Schritt vollzogen, eine eisig-improvisierte Außenwirtschaft in einen witterungsunabhängigeren Hochbau zu überführen.
Das „Frozen“ des Tiroler Architekten Jürgen Kitzmüller lehnt sich an die Rückwand einer Sesselliftstation und teilt sich in zwei Bereiche. Während Küche, Sozialräume und Sanitäranlagen als konventioneller Gebäudeblock aus Sichtbeton errichtet wurden, besteht der eigentliche Loungebereich samt seinem Mobiliar aus purem Eis. Decken und Wände bestehen aus einer textilen Unterkonstruktion, auf die Kühlleitungen aufgebracht worden sind. Diese garantieren, dass der Eispanzer selbst bei frühlingshaften Außentemperaturen nicht schmilzt. Gleichzeitig hat der Verbund von Textil und Eis ein Tragverhalten, welches dem von Faserbeton ähnlich ist.
Um Schmelzeffekte zu vermeiden, werden Bartresen, Wände und darin eingefrorene Zierobjekte mit Glasfaserlicht in changierenden Farben illuminiert. Während sich die entsprechenden wärmeabgebenden Projektoren nebenan in der Haustechnik befinden, wurden die Kabel unsichtbar in Wand und Boden verlegt. Ebenfalls über Glasfaser werden die Deckenspots betrieben. An ihren Auslässen sitzen eiskristallartige Glaskörper, die bedingt durch ihren Schliff und ihre Bedampfung einen sternförmigen Lichtkegel erzeugen.
Robert Mehl, Aachen