Project:
Contact:
via mail ✉
Object:
NV Arena
Type:
soccer stadium
Location:
St. Pölten [satellite]
Country:
Austria
Architect:
agn Niederberghaus & Partner 🔗, Ibbenbüren
Materials:
timber-roof, PCE-stands
Published:
DBZ-Stadienheft 2014
Pages:
52 - 55
Content:
NV Arena in St. Pölten
Sonnenscheibe von Niederösterreich
[no english version available]
Die im Jahr 2012 fertiggestellte NV Arena befindet sich im St. Pöltner Stadtteil Ratzersdorf auf dem Gelände der Niederösterreichischen Landessportschule. Nach einer Tennis- und einer Eishalle sowie weiteren sekundierenden Sportbauten ist es deren achte Ausbaustufe. In seiner Konzeption handelt es sich um ein klassisches Wallstadion, das aber über langgestreckte Rampen barrierefrei angelegt ist. Durch seine großzügig überdachten horizontalen Freiflächen gilt es als sehr übersichtlich und als besonders familienfreundlich. Die auf das Erdreich aufgelegten Ränge werden von einer kreisrunden, horizontalen Dachfläche überdeckt, die einen schwebenden Eindruck vermittelt. Dieser Kreis ist das markante Charakteristikum des Spielortes, der Unique Selling Point (USP). Ikonographisch besitzt diese strenge geometrische Form eine Nähe zum Spielgerät, dem Fußball, es kann aber auch als Hinweis auf die Sonne gedeutet werden, denn auf dem Dach befindet sich eine große Photovoltaikanlage.
Die NV Arena wurde von den Ibbenbürener Architekten agn entworfen und realisiert, es ist deren bislang kleinste Anlage. Mit den fest installierten Tribünen kann das Stadion rund 8 000 Besucher aufnehmen, wovon 800 Plätze auf die zahlreichen VIP- Logen und den Business- Club entfallen. Bei einem entsprechenden Bedarf kann jedoch die Stadionkapazität ohne größere Umbauten auf 13 000 Plätze erweitert werden. Temporäre Tribünen können nämlich auf den breiten, horizontalen Freiflächen hinter den Rängen aufgestellt werden. Auch diese Bereiche sind vollständig überdacht, das gilt vor allem für die Längsseiten, da das Rund des Daches hier weit hervorsteht.
Das 14 500 m² große Dach besteht sowohl in seiner Primär- wie in seiner Sekundärkonstruktion aus regionalem Holz. Damit gilt es als eine der größten Holzkonstruktionen der gesamten Alpenregion. Das weit auskragende Dach erlaubte es auch, das Hauptgebäude des Stadions darunter anzuordnen. In der Regel werden die beheizten Neben- und Serviceräume unter den Tribünen untergebracht. Dafür war hier zu wenig Raum, weshalb ein Teil dieses Bauwerks auf den Wall „gestellt“ wurde. Denn das komforttechnisch erforderliche Raumprogramm ist auch bei einem kleinen Stadion ähnlich umfangreich wie bei einem größeren Vertreter seiner Art: Eine Umkleidekabine etwa hat eine Standardgröße. Das Dach besitzt jedoch ein integratives Moment. Es heißt alle Besucher der Arena willkommen, sie müssen nie unter ihm hervortreten, wo auch immer sie sich im Sportkomplex bewegen. Auch gibt es kein Nadelöhr zu passieren, um vom Spielort zu einer untergeordneten Einheit zu gelangen – alles ist mit allem vernetzt.
Das Stadion von St. Pölten hat keinen multifunktionalen Charakter, es kann aber leicht dahingehend erweitert werden. agn hat dem vorgegriffen und einen 1 000 m² großen Businessclub für 800 Personen, ähnlich wie dem in Mainz, geschaffen. Zweifellos ist die Photovoltaikanlage ein ökologischer Beitrag, allerdings ist sie haustechnisch gesehen eher nachrangig. Den Architekten ging es vielmehr um die gesellschaftliche Vorbildfunktion eines solchen Ortes. Sie wollten damit ein öffentliches Zeichen für Ökologie und Nachhaltigkeit setzen. Bedeutsamer ist, dass das Stadion energieeffizient innerhalb des Sportparks vernetzt ist und dass der Wärmebedarf für den im Hauptgebäude untergebrachten Veranstaltungsbetrieb über einen Fernwärmeanschluss erfolgt.
Robert Mehl, Aachen
Die NV Arena wurde von den Ibbenbürener Architekten agn entworfen und realisiert, es ist deren bislang kleinste Anlage. Mit den fest installierten Tribünen kann das Stadion rund 8 000 Besucher aufnehmen, wovon 800 Plätze auf die zahlreichen VIP- Logen und den Business- Club entfallen. Bei einem entsprechenden Bedarf kann jedoch die Stadionkapazität ohne größere Umbauten auf 13 000 Plätze erweitert werden. Temporäre Tribünen können nämlich auf den breiten, horizontalen Freiflächen hinter den Rängen aufgestellt werden. Auch diese Bereiche sind vollständig überdacht, das gilt vor allem für die Längsseiten, da das Rund des Daches hier weit hervorsteht.
Das 14 500 m² große Dach besteht sowohl in seiner Primär- wie in seiner Sekundärkonstruktion aus regionalem Holz. Damit gilt es als eine der größten Holzkonstruktionen der gesamten Alpenregion. Das weit auskragende Dach erlaubte es auch, das Hauptgebäude des Stadions darunter anzuordnen. In der Regel werden die beheizten Neben- und Serviceräume unter den Tribünen untergebracht. Dafür war hier zu wenig Raum, weshalb ein Teil dieses Bauwerks auf den Wall „gestellt“ wurde. Denn das komforttechnisch erforderliche Raumprogramm ist auch bei einem kleinen Stadion ähnlich umfangreich wie bei einem größeren Vertreter seiner Art: Eine Umkleidekabine etwa hat eine Standardgröße. Das Dach besitzt jedoch ein integratives Moment. Es heißt alle Besucher der Arena willkommen, sie müssen nie unter ihm hervortreten, wo auch immer sie sich im Sportkomplex bewegen. Auch gibt es kein Nadelöhr zu passieren, um vom Spielort zu einer untergeordneten Einheit zu gelangen – alles ist mit allem vernetzt.
Das Stadion von St. Pölten hat keinen multifunktionalen Charakter, es kann aber leicht dahingehend erweitert werden. agn hat dem vorgegriffen und einen 1 000 m² großen Businessclub für 800 Personen, ähnlich wie dem in Mainz, geschaffen. Zweifellos ist die Photovoltaikanlage ein ökologischer Beitrag, allerdings ist sie haustechnisch gesehen eher nachrangig. Den Architekten ging es vielmehr um die gesellschaftliche Vorbildfunktion eines solchen Ortes. Sie wollten damit ein öffentliches Zeichen für Ökologie und Nachhaltigkeit setzen. Bedeutsamer ist, dass das Stadion energieeffizient innerhalb des Sportparks vernetzt ist und dass der Wärmebedarf für den im Hauptgebäude untergebrachten Veranstaltungsbetrieb über einen Fernwärmeanschluss erfolgt.
Robert Mehl, Aachen