Projektart:
Anfrage:
per mail ✉
Objekt:
Rheologische Konferenz
Typ:
Tagung
Ort:
Regensburg [Satellit]
Staat:
Deutschland
Architekt:
Materialien:
Publiziert:
BFT 05/2019
Seiten:
60 -61
Inhalt:
28. Rheologische Konferenz an der OTH Regensburg
πάντα ῥεῖ - Panta rhei
Mitte März 2019 fand an der OTH Regensburg zum 28. Mal die Konferenz "Rheologische Messung an mineralischen Baustoffen" statt. Unter dem Titel "Panta rhei - Alles fließt" stellten fünf Wissenschaftlerinnen und fünf Wissenschaftler ihre aktuellen Forschungen vor.
Zum 28. Mal hat die Ostbayerische Technische Hochschule (OTH) Regensburg in Kooperation mit dem Messgerätehersteller Schleibinger Geräte Teubert u. Greim GmbH aus Buchbach die Konferenz zu rheologischen Messungen an mineralischen Baustoffen durchgeführt. Nach der Begrüßung durch den OTH- Präsidenten Prof. Dr. Baier führten - wie schon in den Vorjahren - Prof. Dr. Wolfgang Kusterle von der Fakultät für Bauingenieurwesen und Dipl.-Ing. Markus Greim, Geschäftsführer des Messgeräteherstellers, durch die Veranstaltung. Letzterer übernahm weitgehend die Moderation, zu der insbesondere auch die kurzen Fragerunden zählten, die sich immer an die Vorträge anschlossen. Prof. Kusterle bedauerte in seinem Grußwort die geringe Anzahl von Industrievertretern, freute sich aber über die sehr große Nachfrage bei den Jungakademikern und Studierenden der Hochschule, die den nicht kleinen Hörsaal füllten. Präsent waren freilich die Veranstaltungssponsoren, die Firmen Schleibinger Geräte GmbH aus Buchbach, die Kniele GmbH aus Bad Buchau und die C3 Prozess- und Analysentechnik GmbH aus München.
Auffallend war die internationale Ausrichtung der Veranstaltung: Drei der zehn Vorträge kamen von ausländischen Referenten, fünf weitere wurden von den deutschen Wissenschaftlern auf Englisch gehalten. Beeindruckend waren der souveräne Umgang und die enorme Sprachkompetenz aller Veranstaltungsteilnehmer, da die anschließenden Diskussionen ausschließlich auf Englisch geführt wurden.
Den Auftakt machte Mareike Thiedeitz M.Sc von der Technischen Hochschule in München, die sich in ihrem Vortrag mit dem Einfluss der Mischzeit auf die rheologischen Parameter der Betonmatrix beschäftigte. Den zweiten Vortrag hielt Małgorzata Gołaszewska M.Sc.Eng von der Schlesischen Technischen Hochschule im polnischen Gleiwitz. Sie setzte sich mit dem rheologischen Einfluss von Kalkstein in Beton auseinander. Die Referentin des dritten Beitrages, Dr.-Ing. Wibke Hermerschmidt, beschäftigte sich mit dem Einfluss der Einbringkonsistenz von fließfähigen Mörteln und Betonen auf deren rheologische Eigenschaften. Erst der vierte Beitrag wurde von einem Herrn gehalten, denn bemerkenswerterweise war die Hälfte der zehn Vortragenden Frauen.
Dr. Oliver Mazanec ist Produktionsleiter bei BASF Construction und stellte verbesserte Mischverfahren vor, um die rheologischen Eigenschaften der mittels Trichter eingebrachten Betone zu verbessern. Durchgeführt wurden diese Versuche bei besonders tief angelegten Fundamenten, bei denen eine Betonpumpe einen hohen Fallweg überwinden muss.
Nach der Mittagspause wurde die Veranstaltung mit einem Vortrag von Dr.-Ing. Christan Baumert vom Institut für Werkstoffe im Bauwesen an der Universität Stuttgart fortgesetzt. Er stellte im Rahmen seines Beitrags zur scherindizierten Partikelmigration und deren Relevanz bei rheologischen Messungen an Mörteln und Betonen ein neuartiges Messgerät vor. Das von Prof. Dr.-Ing. Harald Garrecht geleitete Institut, an dem er als leitender Wissenschaftler tätig ist, hat das KNIELE KKM- RT 22.5/15 in Zusammenarbeit mit der Kniele GmbH entwickelt und nunmehr zur Marktreife gebracht.
Ihm folgte Dipl.-Ing. Dario Cortado von der Leibnitz Universität Hannover, der über die rheologischen Eigenschaften von Offshore- Vergussmörteln referierte, wie sie etwa als Fundamentierung von Windkraftanlagen zum Einsatz kommen. Daran schloss sich der Vortrag von Alessandra Lie Fujii- Yamagata vom Laboratoire de Mecanique et Technologie, Ècole Normale Supérieure Paris- Saclay an. Dieser betrachtete das rheologische Verhalten von Beton beim Pressen durch Gitterstrukturen.
Hiernach betrat Dimitri Feys das Podium; er ist Assistenz- Professor an der Missouri University of Science in Rolla/US. Er spannte den Bogen zwischen Rheologie und Nachhaltigkeit und konzentrierte sich auf den Frost- Tausalzwiderstand von Self Compacting Concrete (SCC). Dabei hat er im Rahmen seiner Forschungen den Deformationsgrad von Luftblasen im Laufe des Betonabbindeprozesses bestimmt und diesen für rheologische Bewertungen herangezogen.
B.Eng. Ludwig Hertwig von der HTWK Leipzig beschäftigt sich in seinen Forschungen mit dem Einspritzen beziehungsweise dem Injizieren von Beton in enge Schalungen und den entsprechenden rheologischen Folgen. Seine noch andauernden Forschungen zielen insbesondere auf die optimierte Produktion extrem dünnwandiger Betonbauteile ab, wie etwa faserbewehrte Fassadenschalen. Seine Erkenntnisse könnten langfristig neue Produktionsverfahren in der Betonfertigteilherstellung aufzeigen.
Der letzte Vortrag der Konferenz wurde von Maria Thumann gehalten, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Labor für Betontechnologie der OTH Regensburg. Ihr Vortrag verband gekonnt die beiden großen Forschungsgebiete ihres Lehrstuhlleiters, Prof. Dr. Kusterle: Rheologie und Spritzbeton.
Robert Mehl, Aachen
Auffallend war die internationale Ausrichtung der Veranstaltung: Drei der zehn Vorträge kamen von ausländischen Referenten, fünf weitere wurden von den deutschen Wissenschaftlern auf Englisch gehalten. Beeindruckend waren der souveräne Umgang und die enorme Sprachkompetenz aller Veranstaltungsteilnehmer, da die anschließenden Diskussionen ausschließlich auf Englisch geführt wurden.
Den Auftakt machte Mareike Thiedeitz M.Sc von der Technischen Hochschule in München, die sich in ihrem Vortrag mit dem Einfluss der Mischzeit auf die rheologischen Parameter der Betonmatrix beschäftigte. Den zweiten Vortrag hielt Małgorzata Gołaszewska M.Sc.Eng von der Schlesischen Technischen Hochschule im polnischen Gleiwitz. Sie setzte sich mit dem rheologischen Einfluss von Kalkstein in Beton auseinander. Die Referentin des dritten Beitrages, Dr.-Ing. Wibke Hermerschmidt, beschäftigte sich mit dem Einfluss der Einbringkonsistenz von fließfähigen Mörteln und Betonen auf deren rheologische Eigenschaften. Erst der vierte Beitrag wurde von einem Herrn gehalten, denn bemerkenswerterweise war die Hälfte der zehn Vortragenden Frauen.
Dr. Oliver Mazanec ist Produktionsleiter bei BASF Construction und stellte verbesserte Mischverfahren vor, um die rheologischen Eigenschaften der mittels Trichter eingebrachten Betone zu verbessern. Durchgeführt wurden diese Versuche bei besonders tief angelegten Fundamenten, bei denen eine Betonpumpe einen hohen Fallweg überwinden muss.
Nach der Mittagspause wurde die Veranstaltung mit einem Vortrag von Dr.-Ing. Christan Baumert vom Institut für Werkstoffe im Bauwesen an der Universität Stuttgart fortgesetzt. Er stellte im Rahmen seines Beitrags zur scherindizierten Partikelmigration und deren Relevanz bei rheologischen Messungen an Mörteln und Betonen ein neuartiges Messgerät vor. Das von Prof. Dr.-Ing. Harald Garrecht geleitete Institut, an dem er als leitender Wissenschaftler tätig ist, hat das KNIELE KKM- RT 22.5/15 in Zusammenarbeit mit der Kniele GmbH entwickelt und nunmehr zur Marktreife gebracht.
Ihm folgte Dipl.-Ing. Dario Cortado von der Leibnitz Universität Hannover, der über die rheologischen Eigenschaften von Offshore- Vergussmörteln referierte, wie sie etwa als Fundamentierung von Windkraftanlagen zum Einsatz kommen. Daran schloss sich der Vortrag von Alessandra Lie Fujii- Yamagata vom Laboratoire de Mecanique et Technologie, Ècole Normale Supérieure Paris- Saclay an. Dieser betrachtete das rheologische Verhalten von Beton beim Pressen durch Gitterstrukturen.
Hiernach betrat Dimitri Feys das Podium; er ist Assistenz- Professor an der Missouri University of Science in Rolla/US. Er spannte den Bogen zwischen Rheologie und Nachhaltigkeit und konzentrierte sich auf den Frost- Tausalzwiderstand von Self Compacting Concrete (SCC). Dabei hat er im Rahmen seiner Forschungen den Deformationsgrad von Luftblasen im Laufe des Betonabbindeprozesses bestimmt und diesen für rheologische Bewertungen herangezogen.
B.Eng. Ludwig Hertwig von der HTWK Leipzig beschäftigt sich in seinen Forschungen mit dem Einspritzen beziehungsweise dem Injizieren von Beton in enge Schalungen und den entsprechenden rheologischen Folgen. Seine noch andauernden Forschungen zielen insbesondere auf die optimierte Produktion extrem dünnwandiger Betonbauteile ab, wie etwa faserbewehrte Fassadenschalen. Seine Erkenntnisse könnten langfristig neue Produktionsverfahren in der Betonfertigteilherstellung aufzeigen.
Der letzte Vortrag der Konferenz wurde von Maria Thumann gehalten, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Labor für Betontechnologie der OTH Regensburg. Ihr Vortrag verband gekonnt die beiden großen Forschungsgebiete ihres Lehrstuhlleiters, Prof. Dr. Kusterle: Rheologie und Spritzbeton.
Robert Mehl, Aachen