Projektart:
Anfrage:
per mail ✉
Objekt:
Erschließung Mt. St. Michel
Typ:
Brücke, Besucherzentrum
Ort:
Mont Saint-Michel [Satellit]
Staat:
Frankreich
Architekt:
Luc Weizman 🔗; Paris
Materialien:
Stahl, Holz, Glas
Publiziert:
DBZ 09/2014
Seiten:
4
Inhalt:
Mont Saint Michel
Übers Wasser gehen
Der Mont Saint Michel ist mit das bedeutendste Kulturdenkmal von Frankreich, er hat rund 2,5 Mio. Besucher im Jahr. Man stelle sich vor, in Deutschland wäre Schloss Neuschwanstein als ein Hauptziel auf allen entsprechenden Autobahnen ausgeschildert, dort ist das so.
Bislang war der gut 70 m hohe, klerikale Inselberg ganz im Westen der Normandie über einen 1,5 km langen Erddamm mit dem Festland verbunden; die Besucher parkten schlicht in den trockenen Wattbereichen daneben. Aufgrund natürlicher Ablagerungen versandete die ganze Bucht zusehends und der Mönchsberg wurde selbst bei besonders hohen Springfluten nicht mehr vom Meer umschlossen. Ab 2005 wurden Pläne entwickelt, dem Mont St. Michel seine maritime Umgebung zurückzugeben. Man beschloss, den bestehenden Damm abzutragen und durch eine lang gestreckte Stelzenbrücke zu ersetzen. Auch werden in den kommenden Jahren größere Wattflächen zwischen Insel und Festland schlicht weggebaggert.
Im vergangenen Herbst wurden die Besucherströme neu organisiert und auf dem Festland ein Großparkplatz für 4 100 Fahrzeuge in Betrieb genommen. Ergänzt wurde dieser durch ein Besucherzentrum, welches von dem Pariser Architekten Luc Weizman stammt. Der längliche Bau ist eine Glasfassadenkonstruktion, welche das Dach mit einschließt und die außen eine horizontale Eichenholzlattung als Sonnenschutz aufweist. Wie ein Fernrohr ist das Besucherzentrum auf den Berg ausgerichtet – tatsächlich betritt man es auf der einen Stirnseite und verlässt es auf der anderen. Direkt daneben befindet sich der ausgesprochen diskrete Betriebshof der Inselverwaltung. Dieser ist durch eine umlaufende Natursteinmauer gefasst und so von dem angrenzenden, öffentlichen Landschaftspark separiert. Nach innen wurden an die rund 3 m hohe Mauer traufständige Fahrzeughallen angefügt, welche jeweils die Dimension des Besucherzentrums haben.
Auch die im vergangenen Juli eingeweihte, stählerne, gut 2 m hohe Stelzenbrücke ist von Weizman. Sie besteht aus einer zahllosen Aneinanderreihung von Mittelfeldträgern, die immer einen kürzeren und einen längeren Kragarm besitzen und mit Eichenholz beplankt sind. Diese Flächen dienen als Gehwege (ein breiter zum Flanieren), während das mittlere Feld als Fahrbahn für die Pendelbusse und für den Anlieferverkehr mit Betonfertigteilplatten belegt wurden.
Bei der Brückeneinweihung zeigten die Planer sich zuversichtlich, dass bis 2020 auch alle weiteren Arbeiten fertig gestellt sind, und so bei Flut der Mont Saint Michel wieder eine echte Insel ist.
Robert Mehl, Aachen
Im vergangenen Herbst wurden die Besucherströme neu organisiert und auf dem Festland ein Großparkplatz für 4 100 Fahrzeuge in Betrieb genommen. Ergänzt wurde dieser durch ein Besucherzentrum, welches von dem Pariser Architekten Luc Weizman stammt. Der längliche Bau ist eine Glasfassadenkonstruktion, welche das Dach mit einschließt und die außen eine horizontale Eichenholzlattung als Sonnenschutz aufweist. Wie ein Fernrohr ist das Besucherzentrum auf den Berg ausgerichtet – tatsächlich betritt man es auf der einen Stirnseite und verlässt es auf der anderen. Direkt daneben befindet sich der ausgesprochen diskrete Betriebshof der Inselverwaltung. Dieser ist durch eine umlaufende Natursteinmauer gefasst und so von dem angrenzenden, öffentlichen Landschaftspark separiert. Nach innen wurden an die rund 3 m hohe Mauer traufständige Fahrzeughallen angefügt, welche jeweils die Dimension des Besucherzentrums haben.
Auch die im vergangenen Juli eingeweihte, stählerne, gut 2 m hohe Stelzenbrücke ist von Weizman. Sie besteht aus einer zahllosen Aneinanderreihung von Mittelfeldträgern, die immer einen kürzeren und einen längeren Kragarm besitzen und mit Eichenholz beplankt sind. Diese Flächen dienen als Gehwege (ein breiter zum Flanieren), während das mittlere Feld als Fahrbahn für die Pendelbusse und für den Anlieferverkehr mit Betonfertigteilplatten belegt wurden.
Bei der Brückeneinweihung zeigten die Planer sich zuversichtlich, dass bis 2020 auch alle weiteren Arbeiten fertig gestellt sind, und so bei Flut der Mont Saint Michel wieder eine echte Insel ist.
Robert Mehl, Aachen