Projektart:
Anfrage:
per mail ✉
Objekt:
Typ:
Zimmerei
Ort:
Viersen [Satellit]
Staat:
Deutschland
Architekt:
Zimmermeister Markus Käding
Materialien:
Holzrahmenbau
Publiziert:
d+h 05/2022
Seiten:
42 - 45
Inhalt:
Werkstattportrait Holzbau Käding
Die Nestbauer
Markus Käding hat sich mit seiner Zimmerei auf nachhaltigen, individuell erstellten Holzrahmenbau für Eigenheime spezialisiert. In seiner stattlichen Werkshalle produziert er die Elemente so weit wie möglich mit nur zwei Mitarbeitern vor.
„Über den Holzrahmenbau hast Du eine ganz andere Verbindung zum Kunden“, sagt Markus Käding, „irgendwann sitzen die dann alle hier bei uns." Denn es sei schon etwas anderes, ob man für jemanden ein ganzes Haus baue, oder nur einen Dachstuhl errichte. Seine Frau Sabine ergänzt, dass das Wissen, für die Kunden meist ihr künftiges Zuhause zu bauen, einfach auch etwas Besonderes sei. Diese Wertschätzung spüren Kädings Kunden und so ist es nicht selten, dass auch nach der Fertigstellung ein freundschaftlicher Kontakt bestehen bleibt. Tatsächlich gibt sich das Ehepaar ausgesprochen gastfreundlich. Ihr an die Werkstatt angeschlossenes Wohnhaus ist eine offene Wohnlandschaft mit Wohnküche, die wie selbstverständlich zu einem Bürobereich übergeht. Dieser ist über einen kurzen Flur wiederum mit der Montagehalle verbunden.
Werkplanung mit 3D- CAD- System
Das Holzbauunternehmen hat einen großen Stammkundenkreis, der sich in früheren Jahren vornehmlich aus Architekten rekrutierte. Mittlerweile stellen Privatkunden aber mehr als die Hälfte seiner Kundschaft dar, erklärt Käding. Das freut und ehrt ihn zugleich, wobei er seine künftigen Bauherren zunächst an diverse Architekten weitervermittelt. Denn aus dem Hausentwurf hält er sich, wie auch aus der Statik, komplett raus. Damit würde er sich selbst überfordern, so seine selbstkritische Einschätzung. Die Werkplanung für seine Gewerke zeichnet er jedoch selbst am Computer mithilfe des 3D- CAD- Systems cadwork. Anders als bei einfacher aufgebauten Zeichenprogrammen lassen sich mit diesem Programm dreidimensionale Bauteile erzeugen, die miteinander kombiniert werden. Die virtuellen Körper weisen neben der exakten Geometrie auch alle weiterführenden Informationen auf, wie etwa die Materialkennwerte. Das Programm kann detaillierte Stücklisten ausweisen und auch bemaßte Einzelteilzeichnungen generieren, die wahlweise mit CNC- Daten für die automatisierte Fertigung versehen sind. Das logische Konzept dieses Programms könnte auch als einfaches Building- Information- Modeling (BIM) für Handwerker bezeichnet werden.
Das Holzbauunternehmen hat einen großen Stammkundenkreis, der sich in früheren Jahren vornehmlich aus Architekten rekrutierte. Mittlerweile stellen Privatkunden aber mehr als die Hälfte seiner Kundschaft dar, erklärt Käding. Das freut und ehrt ihn zugleich, wobei er seine künftigen Bauherren zunächst an diverse Architekten weitervermittelt. Denn aus dem Hausentwurf hält er sich, wie auch aus der Statik, komplett raus. Damit würde er sich selbst überfordern, so seine selbstkritische Einschätzung. Die Werkplanung für seine Gewerke zeichnet er jedoch selbst am Computer mithilfe des 3D- CAD- Systems cadwork. Anders als bei einfacher aufgebauten Zeichenprogrammen lassen sich mit diesem Programm dreidimensionale Bauteile erzeugen, die miteinander kombiniert werden. Die virtuellen Körper weisen neben der exakten Geometrie auch alle weiterführenden Informationen auf, wie etwa die Materialkennwerte. Das Programm kann detaillierte Stücklisten ausweisen und auch bemaßte Einzelteilzeichnungen generieren, die wahlweise mit CNC- Daten für die automatisierte Fertigung versehen sind. Das logische Konzept dieses Programms könnte auch als einfaches Building- Information- Modeling (BIM) für Handwerker bezeichnet werden.
Werdegang von Markus Käding
Markus Käding stammt aus Augustdorf bei Detmold und machte nach der Hauptschule eine Lehre zum Schreiner. Zu seinem Lehrbetrieb gehörte auch eine Zimmerei und er entdeckte schnell, dass die Arbeit der Zimmerleute ihn viel mehr interessierte. Nach der Lehre und seiner Zivildienstzeit ging er nach Köln, wo er sich direkt als Zimmermann anstellen ließ und fortan seine Gesellenjahre verbrachte. Parallel dazu holte er an einer Abendschule sein Abitur nach und meldete sich später an der Meisterschule in Düsseldorf für die Weiterbildung zum Zimmerermeister an.
In diesen Jahren arbeitete er in dem Betrieb von Fritz Kriegesmann, der seine Zimmerei auf einem Bauernhof bei Viersen hatte. Etwa zeitgleich mit dem Erwerb seines Meistertitels zog sich Kriegesmann zunehmend aus dem Geschäftsbetrieb zurück und stellte schnell seinen Betrieb ganz ein. Dessen ehemalige Stammkunden gaben darauf Käding die ersten Aufträge, weshalb er in den ersten Jahren seiner Selbstständigkeit vornehmlich im Großraum Solingen tätig war. In dieser Zeit realisierte er zahlreiche Dachstühle, Carports und Terrassen. In seiner ersten Zeit als selbständiger Schreiner hatte er ehemalige Bauernhöfe als Werkstatt angemietet, und bei seiner zweiten Dependance bewertete er es schon als Fortschritt, einen gepflasterten Hof für seine Abbünde zu haben.
1999 ergab sich die Möglichkeit, das heutige Grundstück im Viersener Gewerbegebiet zu erwerben, wo er als erstes seine noch heute genutzte Montagehalle errichtete. Kurz danach setzte er zwischen diese Halle und die Zufahrtstraße sein Wohnhaus – Kädings erstes Gebäude in Holzrahmenkonstruktion. 2011 kam an die Montagehalle noch ein rückwärtiger Anbau hinzu, der ihm als großes Materiallager und Fahrzeuggarage dient.
Markus Käding stammt aus Augustdorf bei Detmold und machte nach der Hauptschule eine Lehre zum Schreiner. Zu seinem Lehrbetrieb gehörte auch eine Zimmerei und er entdeckte schnell, dass die Arbeit der Zimmerleute ihn viel mehr interessierte. Nach der Lehre und seiner Zivildienstzeit ging er nach Köln, wo er sich direkt als Zimmermann anstellen ließ und fortan seine Gesellenjahre verbrachte. Parallel dazu holte er an einer Abendschule sein Abitur nach und meldete sich später an der Meisterschule in Düsseldorf für die Weiterbildung zum Zimmerermeister an.
In diesen Jahren arbeitete er in dem Betrieb von Fritz Kriegesmann, der seine Zimmerei auf einem Bauernhof bei Viersen hatte. Etwa zeitgleich mit dem Erwerb seines Meistertitels zog sich Kriegesmann zunehmend aus dem Geschäftsbetrieb zurück und stellte schnell seinen Betrieb ganz ein. Dessen ehemalige Stammkunden gaben darauf Käding die ersten Aufträge, weshalb er in den ersten Jahren seiner Selbstständigkeit vornehmlich im Großraum Solingen tätig war. In dieser Zeit realisierte er zahlreiche Dachstühle, Carports und Terrassen. In seiner ersten Zeit als selbständiger Schreiner hatte er ehemalige Bauernhöfe als Werkstatt angemietet, und bei seiner zweiten Dependance bewertete er es schon als Fortschritt, einen gepflasterten Hof für seine Abbünde zu haben.
1999 ergab sich die Möglichkeit, das heutige Grundstück im Viersener Gewerbegebiet zu erwerben, wo er als erstes seine noch heute genutzte Montagehalle errichtete. Kurz danach setzte er zwischen diese Halle und die Zufahrtstraße sein Wohnhaus – Kädings erstes Gebäude in Holzrahmenkonstruktion. 2011 kam an die Montagehalle noch ein rückwärtiger Anbau hinzu, der ihm als großes Materiallager und Fahrzeuggarage dient.
Technische Ausstattung – Handabbund
Der Zimmerermeister bevorzugt das Werken mit der Hand. Um einen vernünftigen Abbund zu machen, reicht es ihm, gute Handmaschinen zu haben. Entsprechend kommt für ihn bislang nicht die Anschaffung einer Abbundanlage mit integrierten Fräs-, Bohr- und Schneidmaschinen in Frage. Ihm reicht sein etwa 3 x 8 m großer Abbundtisch mit seitlichen Winkelanschlägen, an denen er Teile eines im Bau befindlichen Holzrahmens einspannen kann. Über seinem Abbundtisch fährt ein großer Portalkran, mit dem er die vorgefertigten Elemente unproblematisch anheben, bewegen und zur Seite stellen kann. Seine Holzrahmenelemente bleiben einseitig offen und werden erst nach ihrem Einbau an der Baustelle vollends bekleidet. So lassen sich die Wände viel leichter miteinander verbinden und Stoßflächen bündig überbrücken. Deshalb erfolgt der Endausbau auf der Baustelle, d.h. die Leitungen müssen nicht schon in der Werkstatt vormontiert werden. Um geschlossene Wandsysteme zu erstellen, müsste Käding außerdem seinen Betrieb zertifizieren und fremdüberwachen lassen, was wiederum sehr kostspielig ist. Das Recht, entsprechende ü- Zeichen auf geschlossene Holzrahmenelemente zu kleben, macht für ihn aber nur dann Sinn, wenn Vorfertigung und Montage nicht in einer Hand liegen.
Der Zimmerermeister bevorzugt das Werken mit der Hand. Um einen vernünftigen Abbund zu machen, reicht es ihm, gute Handmaschinen zu haben. Entsprechend kommt für ihn bislang nicht die Anschaffung einer Abbundanlage mit integrierten Fräs-, Bohr- und Schneidmaschinen in Frage. Ihm reicht sein etwa 3 x 8 m großer Abbundtisch mit seitlichen Winkelanschlägen, an denen er Teile eines im Bau befindlichen Holzrahmens einspannen kann. Über seinem Abbundtisch fährt ein großer Portalkran, mit dem er die vorgefertigten Elemente unproblematisch anheben, bewegen und zur Seite stellen kann. Seine Holzrahmenelemente bleiben einseitig offen und werden erst nach ihrem Einbau an der Baustelle vollends bekleidet. So lassen sich die Wände viel leichter miteinander verbinden und Stoßflächen bündig überbrücken. Deshalb erfolgt der Endausbau auf der Baustelle, d.h. die Leitungen müssen nicht schon in der Werkstatt vormontiert werden. Um geschlossene Wandsysteme zu erstellen, müsste Käding außerdem seinen Betrieb zertifizieren und fremdüberwachen lassen, was wiederum sehr kostspielig ist. Das Recht, entsprechende ü- Zeichen auf geschlossene Holzrahmenelemente zu kleben, macht für ihn aber nur dann Sinn, wenn Vorfertigung und Montage nicht in einer Hand liegen.
Baumaterialien
Die eigentlichen Holzrahmen zimmert Käding aus Konstruktionsvollholz (KVH), das er in der Regel als 13 m lange Stangenware bezieht. Auf den künftigen Innenseiten werden die Holzrahmen dann in der Regel mit OSB- Platten bekleidet, die als Dampfsperre und wie eine Scheibe die Wand aussteifen. Oft arbeitet er mit 60 mm starken THD- Platten des Herstellers Sonae Arauco, die als Installationsebenen fungieren und in die die Elektriker Steckdosenvertiefungen einbohren und die elektrischen Leitungen darin verlegen können. Diese sind ein gutes Beispiel für den gewerkübergreifenden Überblick, den ein Hersteller von Holzrahmenbauten haben sollte: So sollte man immer die Aufgaben der Folgegewerke - wie etwa die der Elektroinstallateure - konstruktiv im Blick zu behalten.
Die eigentlichen Holzrahmen zimmert Käding aus Konstruktionsvollholz (KVH), das er in der Regel als 13 m lange Stangenware bezieht. Auf den künftigen Innenseiten werden die Holzrahmen dann in der Regel mit OSB- Platten bekleidet, die als Dampfsperre und wie eine Scheibe die Wand aussteifen. Oft arbeitet er mit 60 mm starken THD- Platten des Herstellers Sonae Arauco, die als Installationsebenen fungieren und in die die Elektriker Steckdosenvertiefungen einbohren und die elektrischen Leitungen darin verlegen können. Diese sind ein gutes Beispiel für den gewerkübergreifenden Überblick, den ein Hersteller von Holzrahmenbauten haben sollte: So sollte man immer die Aufgaben der Folgegewerke - wie etwa die der Elektroinstallateure - konstruktiv im Blick zu behalten.
Dämmmaterialien
Für eine nachhaltige Wanddämmung bevorzugt Markus Käding Cellulose, die er mit einer Einblasmaschine einbringt. Hierzu sieht er im Kopfbereich der Wände runde Öffnungen vor, wo die entsprechenden Einblasstutzen angesetzt werden. Käding hat auch schon Häuser mit Strohdämmung gebaut. Allerdings muss das Baustroh zum Dämmen zertifiziert sein. Es wird nicht eingeblasen, sondern als quaderförmig zusammengebundene Ballen zwischen die Wandspanten eingeschoben. Baustrohquader messen 36 x 47 x 70 - 90 cm, wobei die 36 cm das Referenzmaß für die Wandstärke darstellen und die Holzrahmenkonstruktion entsprechen stark sein muss: Käding hält hier Leimholz- oder Holzstegträger für am besten geeignet. Sobald alle Ballen eingebracht sind, schneidet man deren Spannbänder durch und entfernt sie. Das stark zusammengepresste Stroh entspannt sich und füllt das komplette Gefach nun lückenlos aus. Diese Volumenvergrößerung beugt einem möglichen Absacken des Strohs und damit einer Hohlraumbildung vor. Tatsächlich wird der Dämmwert von Baustroh mit rd. 0,15 W/(m²K) etwas besser beziffert als der Dämmwert von Cellulose mit 0,24 W/(m²K).
Für eine nachhaltige Wanddämmung bevorzugt Markus Käding Cellulose, die er mit einer Einblasmaschine einbringt. Hierzu sieht er im Kopfbereich der Wände runde Öffnungen vor, wo die entsprechenden Einblasstutzen angesetzt werden. Käding hat auch schon Häuser mit Strohdämmung gebaut. Allerdings muss das Baustroh zum Dämmen zertifiziert sein. Es wird nicht eingeblasen, sondern als quaderförmig zusammengebundene Ballen zwischen die Wandspanten eingeschoben. Baustrohquader messen 36 x 47 x 70 - 90 cm, wobei die 36 cm das Referenzmaß für die Wandstärke darstellen und die Holzrahmenkonstruktion entsprechen stark sein muss: Käding hält hier Leimholz- oder Holzstegträger für am besten geeignet. Sobald alle Ballen eingebracht sind, schneidet man deren Spannbänder durch und entfernt sie. Das stark zusammengepresste Stroh entspannt sich und füllt das komplette Gefach nun lückenlos aus. Diese Volumenvergrößerung beugt einem möglichen Absacken des Strohs und damit einer Hohlraumbildung vor. Tatsächlich wird der Dämmwert von Baustroh mit rd. 0,15 W/(m²K) etwas besser beziffert als der Dämmwert von Cellulose mit 0,24 W/(m²K).
Hybrides Handwerk
Holzrahmenbau sei auch kompliziert, meint Markus Käding und räumt freimütig ein, dass der Holzbau auch Nachteile habe: Man müsse sehr sauber und präzise mit geringen Toleranzen arbeiten, damit die Details auch wirklich funktionieren! Gerade für Fensterbankanschlüsse oder die mit hoher Feuchtigkeit konfrontierten Sockelbereiche erfordern ein Eindenken in die Problematik und eine gewisse Liebe zum Detail. So hat er gute Erfahrungen hinsichtlich der Arbeitsabläufe gemacht, wenn bei einem Holzbau er bei der Planung und der Gestaltung der kompletten Außenhülle aus Fenstern, der Dämmung und auch bei der Anlage des Daches beteiligt war. Der Hintergrund dafür ist für ihn, dass der konstruktive Holzbau in Deutschland einfach noch sehr selten ist. Deshalb hätten andere Handwerksgewerke bislang kaum Erfahrungen damit machen können und es gäbe einfach allgemein eine große Unkenntnis ob der kritischen Punkte bei dieser Bauweise. Aber er gibt sich zuversichtlich, dass der Anteil der Holzbauten künftig zunimmt: So sind etwa seit wenigen Jahren in der Landesbauordnung von Nordrhein- Westfalen mehrgeschossige Bauten in Holzbauweise zulässig.
Holzrahmenbau sei auch kompliziert, meint Markus Käding und räumt freimütig ein, dass der Holzbau auch Nachteile habe: Man müsse sehr sauber und präzise mit geringen Toleranzen arbeiten, damit die Details auch wirklich funktionieren! Gerade für Fensterbankanschlüsse oder die mit hoher Feuchtigkeit konfrontierten Sockelbereiche erfordern ein Eindenken in die Problematik und eine gewisse Liebe zum Detail. So hat er gute Erfahrungen hinsichtlich der Arbeitsabläufe gemacht, wenn bei einem Holzbau er bei der Planung und der Gestaltung der kompletten Außenhülle aus Fenstern, der Dämmung und auch bei der Anlage des Daches beteiligt war. Der Hintergrund dafür ist für ihn, dass der konstruktive Holzbau in Deutschland einfach noch sehr selten ist. Deshalb hätten andere Handwerksgewerke bislang kaum Erfahrungen damit machen können und es gäbe einfach allgemein eine große Unkenntnis ob der kritischen Punkte bei dieser Bauweise. Aber er gibt sich zuversichtlich, dass der Anteil der Holzbauten künftig zunimmt: So sind etwa seit wenigen Jahren in der Landesbauordnung von Nordrhein- Westfalen mehrgeschossige Bauten in Holzbauweise zulässig.
Wertewandel
Dass die größte Veränderung erst noch in den Köpfen vieler Menschen passieren muss, davon ist Markus Käding überzeugt: Er trifft oft auf die Haltung, dass ein Haus für viele Generationen gebaut werden soll. Aber diese Erwartung sei eine große Illusion: Die meisten Kinder hätten vielfach schon ihr Eigenheim gebaut, bevor sie ihr Elternhaus erben. Dieses wird dann häufig verkauft und der Neubesitzer baut das erworbene Haus in der Regel komplett um und macht einen besseren Neubau daraus. Heutzutage sollte ein Wohnhaus natürlich immer noch langlebig gebaut sein, ihm sollte aber auch eine gewisse Flexibilität inne wohnen. So findet er es gut, wenn man - auch im Sinne einer konstruktiven Nachhaltigkeit - ein Wohnhaus auch unproblematisch umbauen kann. Bedauerlich findet er, dass Holz immer noch als weniger solide und wertbeständig wie Stein gilt. Allerdings würde dabei vergessen, dass die ältesten Häuser nördlich der Alpen tatsächlich Holzfachwerkhäuser sind. Und eine vergleichbare Lebensdauer kann man natürlich auch bei Holzrahmenbau erwarten, solange es vernünftig gebaut ist. Dafür reicht ein Blick in die Vereinigten Staaten oder nach Skandinavien.
Käding versteht seine Arbeit als nachhaltigen Holzbau. Er ist bestrebt, dass seine Gebäude so recycelbar und umweltfreundlich wie möglich gebaut sind. Für einen Architekten hat er unlängst ein Haus gebaut, das vollständig zu kompostieren wäre. Aber solche hehren Ansprüche seien in der Realität nur mit sehr viel Aufwand zu realisieren.
Robert Mehl, Aachen
Dass die größte Veränderung erst noch in den Köpfen vieler Menschen passieren muss, davon ist Markus Käding überzeugt: Er trifft oft auf die Haltung, dass ein Haus für viele Generationen gebaut werden soll. Aber diese Erwartung sei eine große Illusion: Die meisten Kinder hätten vielfach schon ihr Eigenheim gebaut, bevor sie ihr Elternhaus erben. Dieses wird dann häufig verkauft und der Neubesitzer baut das erworbene Haus in der Regel komplett um und macht einen besseren Neubau daraus. Heutzutage sollte ein Wohnhaus natürlich immer noch langlebig gebaut sein, ihm sollte aber auch eine gewisse Flexibilität inne wohnen. So findet er es gut, wenn man - auch im Sinne einer konstruktiven Nachhaltigkeit - ein Wohnhaus auch unproblematisch umbauen kann. Bedauerlich findet er, dass Holz immer noch als weniger solide und wertbeständig wie Stein gilt. Allerdings würde dabei vergessen, dass die ältesten Häuser nördlich der Alpen tatsächlich Holzfachwerkhäuser sind. Und eine vergleichbare Lebensdauer kann man natürlich auch bei Holzrahmenbau erwarten, solange es vernünftig gebaut ist. Dafür reicht ein Blick in die Vereinigten Staaten oder nach Skandinavien.
Käding versteht seine Arbeit als nachhaltigen Holzbau. Er ist bestrebt, dass seine Gebäude so recycelbar und umweltfreundlich wie möglich gebaut sind. Für einen Architekten hat er unlängst ein Haus gebaut, das vollständig zu kompostieren wäre. Aber solche hehren Ansprüche seien in der Realität nur mit sehr viel Aufwand zu realisieren.
Robert Mehl, Aachen