Projektart:
Anfrage:
Objekt:
Typ:
Aussichtsturm
Ort:
Rønnede [Satellit]
Staat:
Dänemark
Architekt:
EFFEKT Arkitekter ApS 🔗, Kopenhagen
Materialien:
Stahl, Holz
Publiziert:
structure 09.07.2019
Seiten:
online
Inhalt:
[Artikel]      
 

Camp Adventure Tower, Rønnede

Hyberbolische Turmspirale

50 km südlich von Kopenhagen steht der Camp Adventure Tower". Der Aussichtsturm besteht aus einem sphärisch gekrümmten, großformatigen Stahlrohrgeflecht das eine 650 m lange Spiralrampe umschließt. Mit dieser wird er barrierefrei erschlossen.
Der "Camp Adventure Tower" gehört zu einem gleichnamigen naturnahen Erlebnispark auf Seeland, gut 50 km südlich von Kopenhagen. Die 45 m hohe Stahlkonstruktion ist eine Mischung aus Baumwipfelpfad und Aussichtsturm. Der Aufgang auf die rd. 140 m über dem Meeresspiegel liegenden Plattform erfolgt über eine 650 m lange Spiralrampe und ist vollkommen barrierefrei.
Hyperbolisches Paraboloid
Die sphärisch gekrümmte Silhouette des Turmes formt ein hyperbolisches Paraboloid mit einem Basisdurchmesser von 32,5 m. Diese Außenhaut besteht aus einem grobmaschigen Netz halbmeterstarker Corten- Stahlrohre. Diese bilden insgesamt 12 horizontale, aufeinander gestellt Fachwerkträger- Ringe, deren Knotenpunkte lageweise gespiegelt sind, so dass rautenartige Öffnungen entstehen und die Knoten immer vierfache Kreuzungspunkte sind. Der hyperbolischen Form entsprechend kippen diese Trägerringe auf der unteren Hälfte nach innen und weiten sich ab da bis zur Turmspitze wieder auf den Basisdurchmesser auf. Von den diagonal verlaufenden Stahlrohren zweigen nach innen runde Stahlflansche ab, an die Spiralrampe angeschlossen ist. Diese setzt sich aus Haupt- und Nebenträgern zusammen, ihre Untersicht bekleiden unbehandelte Corten- Stahlplatten, der Belag besteht aus einer radial zur Turmmitte angeordneten, sägerauen Holzbeplankung.
Im Angesicht des Schweißers
Der ganze Turm besitzt 18 Fußpunkte, die auf einem ringförmigen Streifenfundament stehen, welches drei Bäume umschließt. Fixiert an diesem sind diese mittels einbetonierter Schraubflansche. Zuvor war ein rechteckiges Gerüst als Hilfskonstruktion im Turmzentrum errichtet worden, an den kreisförmig auskragende Arbeitsebenen angesetzt waren, um die Trägerringe in ihren Knotenpunkten mit einander zu verschweißen. Dies geschah mit Hilfe weiterhin sichtbarer Metallstege, die in der Winkelhalbierenden angeordnet sind. Die Schweißarbeiten wurden in hölzernen, die Knotenpunkte temporär einkoffernden Boxen ausgeführt, die von den besagten Gerüstebenen zugänglich waren.
Der Kreis schließt sich
Die eigentliche Aussichtsplattform ist ein umlaufender Ring, an den der Aufgang elegant angeschlossen ist: Die Spiralrampe ist 2,00 m breit - genauso wie der oberste Plattformring an dem Punkt, wo erstere dessen Höhe erreicht. An dieser Anschlussstelle beträgt die Gesamtbreite der entsprechend Plattform 4,00 m. Gegen den Uhrzeigersinn nimmt von hier der Plattform Ring in seiner Breite ab, bis er nach 360° nur noch die erwähnten 2,00 m breit ist und der Rampenaufgang seitlich daran anschließt.
Im Landschaftsbild geblieben
Die aus rostrote Corten- Stahlkonstruktion pass, trotz ihrer landmarkenhaften Höhe, stimmig in das Landschaftsbild: m Sommer kontrastiert der Bau mit dem Grün der Landschaft, im Herbst scheint er fast zu verschwinden, sein Braun entspricht der Farbe der ihn umgebenden Natur.
Robert Mehl, Aachen
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