Projektart:
Anfrage:
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Objekt:
Burtscheider Abteitor
Typ:
Ferienwohnungen
Ort:
Aachen [Satellit]
Staat:
Deutschland
Architekt:
Kempen Krause Ing. 🔗, Aachen
Materialien:
Altbausanierung
Publiziert:
bhw 04/2015
Seiten:
20 - 23
Inhalt:
Sanierung des Burtscheider Abteitors
Das Spiel mit dem Feuer
Das zu einem Wohnhaus umgebaute Tor der ehemaligen Abtei von Aachen Burtscheid entsprach nicht mehr den heutigen Brandschutzbestimmungen. Es wurde geräumt und sollte abgerissen werden. Gerettet werden konnte es durch den Einbau eines Brandschutzüberdrucksystems im Treppenhaus.
Im Mittelalter und selbst noch in der Barockzeit war Burtscheid eine eigenständige Abtei unmittelbar vor den Toren der Stadt Aachen. Im Zuge der Industrialisierung wuchs die Großstadt einfach über diese hinweg. Das Kloster war nun ein Stadtviertel südlich des Hauptbahnhofes. Städtebaulich behielt es aber seine alte Mitte, den Platz vor der Abtei. Tatsächlich hat das Quartier bis heute den Charakter einer "Stadt in der Stadt", denn hier liegen die Kurkliniken von "Bad Aachen", ein Name, den die Großstadt ebenfalls führen darf. Die erhaltenen Gebäude der ehemaligen Abtei sind barocken Ursprungs, allen voran die von Joh. Jos. Couven geplante Kirche mit ihrer rot geschlämmten Ziegelfassade. Sie gilt als die bedeutendste Barockkirche des Niederrheins und thront auf einer Anhöhe oberhalb des Kurviertels.
Baugeschichte
Das ebenfalls rot gehaltene Torhaus, das auch Jonastor genannt wird, wurde 1644 errichtet. Es besitzt sowohl Merkmale der ausgehenden Renaissance wie auch solche des Frühbarocks. Leider wurde der Bau 1944 als erstes Gebäude von Burtscheid überhaupt von einer Fliegerbombe getroffen. Zerstört wurde dabei seine Rückseite und es brannte vollständig aus, erhalten blieb letztlich nur seine dem Marktplatz zugewandte Hauptfassade. Infolge der Wohnungsnot der Nachkriegszeit und eines dem Erhalt verpflichteten Engagements des damaligen Stadtkonservators Leo Hugot wurde das Tor jedoch wiederaufgebaut. Der Architekt ordnete in der ausgebrannten Gebäudehülse pragmatische Grundrisse an und schuf eine neue Rückfront, die gleichzeitig historisierend und doch modern erscheint. Wie an der Hauptfassade vorgefunden, arbeitete er hier mit kleinen, schießschartenartigen Fensteröffnungen. Leider waren die Lichtöffnungen auf beiden Hausseiten zu schmal, als dass im Brandfall eine Rettung durch Anleitern möglich gewesen wäre. Das störte aber mehr als 50 Jahre lang niemanden.
Erst eine Selbstanzeige des früheren Eigentümers, dem Bistum Aachen, führte 2008 überhaupt zur Feststellung dieses Mangels. Daraufhin musste das Gebäude geräumt werden, und ein Sanierungskonzept wurde gesucht. Da der Hugot’sche Wiederaufbau der 1950er Jahre nicht unter Denkmalschutz steht, fanden sich rasch einige Investoren, die das Objekt zugunsten eines Neubaus abreißen wollten. Dagegen formierte sich jedoch eine Protestbewegung, die es nicht hinnehmen wollte, dass die von dieser Toransicht geprägte Ansicht des Burtscheider Marktes etwa einem Seniorenwohnheim (so die Pläne des favorisierten Investors) weichen sollte.
In dieser verfahrenen Situation kaufte Thomas Kempen das Abteitor und begann mit modernsten Methoden, aber unter respektvollem Erhalt des Bestandes zu sanieren. Er leitet in zweiter Generation das renommierte und über den Aachener Raum hinaus bekannte Ingenieurbüro Kempen Krause. Tatsächlich geht das große Renommee des Büros auf den Wiederaufbau nach dem Krieg zurück. So begleiteten deren Ingenieure konstruktiv und statisch zahlreiche, lokale Wiederaufbauprojekte dieser Zeit, wie etwa die Wiederherstellung des Aachener Doms oder die des stark zerstörten historischen Rathauses. Beides waren seinerzeit Großprojekte von Leo Hugot.
Das ebenfalls rot gehaltene Torhaus, das auch Jonastor genannt wird, wurde 1644 errichtet. Es besitzt sowohl Merkmale der ausgehenden Renaissance wie auch solche des Frühbarocks. Leider wurde der Bau 1944 als erstes Gebäude von Burtscheid überhaupt von einer Fliegerbombe getroffen. Zerstört wurde dabei seine Rückseite und es brannte vollständig aus, erhalten blieb letztlich nur seine dem Marktplatz zugewandte Hauptfassade. Infolge der Wohnungsnot der Nachkriegszeit und eines dem Erhalt verpflichteten Engagements des damaligen Stadtkonservators Leo Hugot wurde das Tor jedoch wiederaufgebaut. Der Architekt ordnete in der ausgebrannten Gebäudehülse pragmatische Grundrisse an und schuf eine neue Rückfront, die gleichzeitig historisierend und doch modern erscheint. Wie an der Hauptfassade vorgefunden, arbeitete er hier mit kleinen, schießschartenartigen Fensteröffnungen. Leider waren die Lichtöffnungen auf beiden Hausseiten zu schmal, als dass im Brandfall eine Rettung durch Anleitern möglich gewesen wäre. Das störte aber mehr als 50 Jahre lang niemanden.
Erst eine Selbstanzeige des früheren Eigentümers, dem Bistum Aachen, führte 2008 überhaupt zur Feststellung dieses Mangels. Daraufhin musste das Gebäude geräumt werden, und ein Sanierungskonzept wurde gesucht. Da der Hugot’sche Wiederaufbau der 1950er Jahre nicht unter Denkmalschutz steht, fanden sich rasch einige Investoren, die das Objekt zugunsten eines Neubaus abreißen wollten. Dagegen formierte sich jedoch eine Protestbewegung, die es nicht hinnehmen wollte, dass die von dieser Toransicht geprägte Ansicht des Burtscheider Marktes etwa einem Seniorenwohnheim (so die Pläne des favorisierten Investors) weichen sollte.
In dieser verfahrenen Situation kaufte Thomas Kempen das Abteitor und begann mit modernsten Methoden, aber unter respektvollem Erhalt des Bestandes zu sanieren. Er leitet in zweiter Generation das renommierte und über den Aachener Raum hinaus bekannte Ingenieurbüro Kempen Krause. Tatsächlich geht das große Renommee des Büros auf den Wiederaufbau nach dem Krieg zurück. So begleiteten deren Ingenieure konstruktiv und statisch zahlreiche, lokale Wiederaufbauprojekte dieser Zeit, wie etwa die Wiederherstellung des Aachener Doms oder die des stark zerstörten historischen Rathauses. Beides waren seinerzeit Großprojekte von Leo Hugot.
Zustand
Abgesehen vom nicht ausreichenden Brandschutz war das Abteitor in einem zwar sanierungsbedürftigen, jedoch nicht desolaten Zustand, auch war das alte Dach noch weitgehend dicht. Einige Probleme bereiteten hingegen die zahlreichen Friese, Barockgiebel und Vorsprünge. An diesen Stellen drang Feuchtigkeit in das Gebäude ein, weshalb sie mit neuen, zusätzlichen Bleiabdeckungen geschützt wurden.
Im Inneren behielt man weitgehend die alten Mauerstellungen und Grundrisse bei, nur die Bäder wurden neu angelegt. Konstruktiv stellte dies die Handwerker vor keine großen Herausforderungen, da sie in der Regel nur mit 6 cm starken Bimstrennwänden abgeteilt waren. Diese Steinscheiben mussten ohnehin entfernt werden, da sie zum einen keine vernünftige Neuinstallation zuließen und zum anderen ihr Schallschutz vollkommen indiskutabel war. Vorteilhaft bei der Sanierung war, dass man im Wiederaufbau Betondecken errichtet hatte, was ein geringfügiges Versetzen nicht tragender Innenwände zuließ.
Einige Wandflächen, vor allem die der fensterlosen Stirnseiten, wiesen Vormauerschalen, ebenfalls aus Bimsstein, auf. Mit ihnen wollte Hugot sicherlich vor dem historischen Bruchsteinmauerwerk eine ebene Innenwandfläche schaffen, gleichzeitig hatten sie aber auch einen dämmenden Effekt. Etwas, dem freilich damals noch niemand Bedeutung beimaß.
In der Wohnung im 1.OG auf der rechten Seite ließ Thomas Kempen solch eine Vormauerschale zurückbauen, die Natursteinwand dahinter reinigen und instand setzen.
Der Torbau erhielt zudem auch eine neue Dacheindeckung, dabei erwies sich der vorhandene Stuhl als weitgehend intakt und musste nur an wenigen Stellen ausgebessert werden. Als Eindeckung wurde eine klassische Tondachpfanne in Absprache mit der Denkmalbehörde gewählt, die in Farbe und Formgebung der früheren entspricht. Auch alle Fenster wurden durch neue Holzfenster mit einer zeitgemäßen Dämmung ersetzt. Diese sind jedoch aufgrund der ausgesprochen kleinen Öffnungsmaße sämtlich Einzelanfertigungen.
Abgesehen vom nicht ausreichenden Brandschutz war das Abteitor in einem zwar sanierungsbedürftigen, jedoch nicht desolaten Zustand, auch war das alte Dach noch weitgehend dicht. Einige Probleme bereiteten hingegen die zahlreichen Friese, Barockgiebel und Vorsprünge. An diesen Stellen drang Feuchtigkeit in das Gebäude ein, weshalb sie mit neuen, zusätzlichen Bleiabdeckungen geschützt wurden.
Im Inneren behielt man weitgehend die alten Mauerstellungen und Grundrisse bei, nur die Bäder wurden neu angelegt. Konstruktiv stellte dies die Handwerker vor keine großen Herausforderungen, da sie in der Regel nur mit 6 cm starken Bimstrennwänden abgeteilt waren. Diese Steinscheiben mussten ohnehin entfernt werden, da sie zum einen keine vernünftige Neuinstallation zuließen und zum anderen ihr Schallschutz vollkommen indiskutabel war. Vorteilhaft bei der Sanierung war, dass man im Wiederaufbau Betondecken errichtet hatte, was ein geringfügiges Versetzen nicht tragender Innenwände zuließ.
Einige Wandflächen, vor allem die der fensterlosen Stirnseiten, wiesen Vormauerschalen, ebenfalls aus Bimsstein, auf. Mit ihnen wollte Hugot sicherlich vor dem historischen Bruchsteinmauerwerk eine ebene Innenwandfläche schaffen, gleichzeitig hatten sie aber auch einen dämmenden Effekt. Etwas, dem freilich damals noch niemand Bedeutung beimaß.
In der Wohnung im 1.OG auf der rechten Seite ließ Thomas Kempen solch eine Vormauerschale zurückbauen, die Natursteinwand dahinter reinigen und instand setzen.
Der Torbau erhielt zudem auch eine neue Dacheindeckung, dabei erwies sich der vorhandene Stuhl als weitgehend intakt und musste nur an wenigen Stellen ausgebessert werden. Als Eindeckung wurde eine klassische Tondachpfanne in Absprache mit der Denkmalbehörde gewählt, die in Farbe und Formgebung der früheren entspricht. Auch alle Fenster wurden durch neue Holzfenster mit einer zeitgemäßen Dämmung ersetzt. Diese sind jedoch aufgrund der ausgesprochen kleinen Öffnungsmaße sämtlich Einzelanfertigungen.
Neue Haustechnik
Einen überwiegenden Teil der Sanierungsarbeiten nahm die komplette Neuinstallation der Haustechnik ein. So erhielt der Bau neue Stromleitungen, eine neue Sanitäranlage (Zu- und Abwasser) und zum ersten Mal eine Zentralheizung. Thomas Kempen erzählt, dass zuvor in quasi jedem Raum ein Ofen stand. Viele davon waren elektrische Nachtspeicher, aber in manchen wurden sogar noch mit Kohle geheizt.
Ein Wohnhaus mit sechs Wohneinheiten weist Stoßzeiten mit hohem Wasserbedarf auf, etwa am Morgen, wenn alle duschen wollen. Thomas Kempen hat eine durchgehende Warmwasserversorgung über zwei Brennwertthermen sichergestellt, die in Kaskadentechnik arbeiten. Dabei sind zwei Kessel wechselseitig in Betrieb. Während der eine heißes Wasser zur Entnahme bereitstellt, erwärmt der andere frisches Leitungswasser. Dabei wechseln sich die beiden Thermen in den Funktionen „Bereitstellen“ und „Erwärmen“ ab: Ist die eine auf Temperatur, heizt die andere wieder nach.
Einen überwiegenden Teil der Sanierungsarbeiten nahm die komplette Neuinstallation der Haustechnik ein. So erhielt der Bau neue Stromleitungen, eine neue Sanitäranlage (Zu- und Abwasser) und zum ersten Mal eine Zentralheizung. Thomas Kempen erzählt, dass zuvor in quasi jedem Raum ein Ofen stand. Viele davon waren elektrische Nachtspeicher, aber in manchen wurden sogar noch mit Kohle geheizt.
Ein Wohnhaus mit sechs Wohneinheiten weist Stoßzeiten mit hohem Wasserbedarf auf, etwa am Morgen, wenn alle duschen wollen. Thomas Kempen hat eine durchgehende Warmwasserversorgung über zwei Brennwertthermen sichergestellt, die in Kaskadentechnik arbeiten. Dabei sind zwei Kessel wechselseitig in Betrieb. Während der eine heißes Wasser zur Entnahme bereitstellt, erwärmt der andere frisches Leitungswasser. Dabei wechseln sich die beiden Thermen in den Funktionen „Bereitstellen“ und „Erwärmen“ ab: Ist die eine auf Temperatur, heizt die andere wieder nach.
Entfluchtung mit Überdruck
Die „Entfluchtung im Brandfalle“ der Abteitorwohnungen erfolgt wie bisher über das einzige Treppenhaus, das ebenfalls in den 1950er Jahren entstand und massiv in Buchenholz errichtet wurde. Alle von ihm abgehenden Wohnungstüren sind T30-Brandschutztüren, die einen Obentürschließer mit zusätzlicher Steuerungsleitung der Firma GEZE besitzen. Diese stellt sicher, dass im Brandfall die Türen infolge eines externen Signals automatisch schließen. Natürlich kann man die Türen im Fluchtfall trotzdem noch passieren, nur fallen sie anschließend sofort wieder zu.
Unter der Treppe im Erdgeschoss wurde zudem ein starkes Gebläse installiert, das im Brandfall anläuft. Es saugt aus der offenen Tordurchfahrt Außenluft an und bläst diese in das Treppenhaus ein. So wird ein geringer Überdruck im Treppenhaus erzeugt, der ein Verrauchen desselben verhindert. Zudem existiert im abschließenden Dach darüber ein Flächenfenster, das als RWA- Klappe fungiert. Eine elektrische Steuerung sorgt dafür, dass ein gewisser Überdruck nicht überschritten wird, kurz vorher öffnet sich das Dachfenster kurzzeitig. Nach Unterschreiten des Grenzwertes schließt es sich sofort wieder. Eingebaut wurde die Brandschutzanlage durch die Firma Petri Sicherheitstechnik aus Herzogenrath.
Die „Entfluchtung im Brandfalle“ der Abteitorwohnungen erfolgt wie bisher über das einzige Treppenhaus, das ebenfalls in den 1950er Jahren entstand und massiv in Buchenholz errichtet wurde. Alle von ihm abgehenden Wohnungstüren sind T30-Brandschutztüren, die einen Obentürschließer mit zusätzlicher Steuerungsleitung der Firma GEZE besitzen. Diese stellt sicher, dass im Brandfall die Türen infolge eines externen Signals automatisch schließen. Natürlich kann man die Türen im Fluchtfall trotzdem noch passieren, nur fallen sie anschließend sofort wieder zu.
Unter der Treppe im Erdgeschoss wurde zudem ein starkes Gebläse installiert, das im Brandfall anläuft. Es saugt aus der offenen Tordurchfahrt Außenluft an und bläst diese in das Treppenhaus ein. So wird ein geringer Überdruck im Treppenhaus erzeugt, der ein Verrauchen desselben verhindert. Zudem existiert im abschließenden Dach darüber ein Flächenfenster, das als RWA- Klappe fungiert. Eine elektrische Steuerung sorgt dafür, dass ein gewisser Überdruck nicht überschritten wird, kurz vorher öffnet sich das Dachfenster kurzzeitig. Nach Unterschreiten des Grenzwertes schließt es sich sofort wieder. Eingebaut wurde die Brandschutzanlage durch die Firma Petri Sicherheitstechnik aus Herzogenrath.
Trockenboden auf felsigem Untergrund
Vom Marktplatz aus gesehen schließen rechts an die Tordurchfahrt das besagte Treppenhaus sowie die Erdgeschosswohnung an, links davon befinden sich zwei kellerartige Lagerräume, die vom Durchgang aus zugänglich sind. Da Thomas Kempen die neu geschaffenen sechs Wohnungen als Ferienwohnungen nutzt, lässt er hier derzeit eine Rezeptions- und Verwaltungseinheit einbauen. Die Arbeit wird maßgeblich von Martin Maassen ausgeführt. Er ist Hausmeister und Techniker des Ingenieurbüros Kempen Krause.
Errichtet hat er derzeit schon die Metallständerkonstruktion, mit denen er die beiden Zugänge windfangartig von den Restraumflächen abtrennen wird. Da das historische Bruchsteinmauerwerk immer eine gewisse Restfeuchtigkeit aufweist, verwendet er hier die dagegen unempfindlichen Aqua- Panel- Tafeln der Firma Knauf. Hinterfüttern will er die Trockenbauwände mit einer Mineralwolldämmung, da eine gewisse Wärmedämmung sich trotz der gegebenen Natursteinwand empfiehlt.
Eine besondere Herausforderung stellt der felsige Boden der beiden etwa 12 m² großen Kammern dar. Auf diesen montiert er einen Hohlraumboden, dessen Fußkonstruktion er selbst ersonnen hat. Beachten muss er dabei, dass die Höhe des Untergrunds stark variiert. Als konstruktive Lösung schweißte der gelernte Schlosser mittig auf die Auflagerplatten ein jeweils ca. 30 cm langes Stahlrohr. In dieses schiebt er jeweils eine passende Gewindestange ein, deren Auszug er exakt mit einer Mutter in der Höhe justieren kann. Am unteren Ende der Gewindestange sitzt ein kleiner Stahlfuß, den er mit einem Stück schwarzer Gummifliese ummantelt hat. Dies soll ein Verrutschen des Stützenfußes auf dem Felsboden verhindern.
Vom Marktplatz aus gesehen schließen rechts an die Tordurchfahrt das besagte Treppenhaus sowie die Erdgeschosswohnung an, links davon befinden sich zwei kellerartige Lagerräume, die vom Durchgang aus zugänglich sind. Da Thomas Kempen die neu geschaffenen sechs Wohnungen als Ferienwohnungen nutzt, lässt er hier derzeit eine Rezeptions- und Verwaltungseinheit einbauen. Die Arbeit wird maßgeblich von Martin Maassen ausgeführt. Er ist Hausmeister und Techniker des Ingenieurbüros Kempen Krause.
Errichtet hat er derzeit schon die Metallständerkonstruktion, mit denen er die beiden Zugänge windfangartig von den Restraumflächen abtrennen wird. Da das historische Bruchsteinmauerwerk immer eine gewisse Restfeuchtigkeit aufweist, verwendet er hier die dagegen unempfindlichen Aqua- Panel- Tafeln der Firma Knauf. Hinterfüttern will er die Trockenbauwände mit einer Mineralwolldämmung, da eine gewisse Wärmedämmung sich trotz der gegebenen Natursteinwand empfiehlt.
Eine besondere Herausforderung stellt der felsige Boden der beiden etwa 12 m² großen Kammern dar. Auf diesen montiert er einen Hohlraumboden, dessen Fußkonstruktion er selbst ersonnen hat. Beachten muss er dabei, dass die Höhe des Untergrunds stark variiert. Als konstruktive Lösung schweißte der gelernte Schlosser mittig auf die Auflagerplatten ein jeweils ca. 30 cm langes Stahlrohr. In dieses schiebt er jeweils eine passende Gewindestange ein, deren Auszug er exakt mit einer Mutter in der Höhe justieren kann. Am unteren Ende der Gewindestange sitzt ein kleiner Stahlfuß, den er mit einem Stück schwarzer Gummifliese ummantelt hat. Dies soll ein Verrutschen des Stützenfußes auf dem Felsboden verhindern.
Das Spiel mit dem Feuer
Die sechs unterschiedlich großen Ferienwohnungen führen alle Namen, die auf ihre Ausgestaltung hinweisen. Besonders bemerkenswert ist die Mezzaninwohnung „Musica“ im Dachgeschoss. Sie erstreckt sich über drei Ebenen und wurde mit diversen Musikinstrumenten dekoriert. Zudem besitzt sie einen großen offenen Kamin. Man kann es als subtile Geste des Trotzes verstehen, dass dieses Haus, das eigentlich dem Brandschutz zum Opfer fallen sollte und das nur durch eine innovative Idee davor bewahrt wurde, eine offene Feuerstelle an einer prominenten Stelle erhalten hat.
Robert Mehl, Aachen
Die sechs unterschiedlich großen Ferienwohnungen führen alle Namen, die auf ihre Ausgestaltung hinweisen. Besonders bemerkenswert ist die Mezzaninwohnung „Musica“ im Dachgeschoss. Sie erstreckt sich über drei Ebenen und wurde mit diversen Musikinstrumenten dekoriert. Zudem besitzt sie einen großen offenen Kamin. Man kann es als subtile Geste des Trotzes verstehen, dass dieses Haus, das eigentlich dem Brandschutz zum Opfer fallen sollte und das nur durch eine innovative Idee davor bewahrt wurde, eine offene Feuerstelle an einer prominenten Stelle erhalten hat.
Robert Mehl, Aachen