Projektart:
Anfrage:
per mail ✉
Objekt:
Typ:
Bewehrungs-Seminar
Ort:
Zollverein School, Essen [Satellit]
Staat:
Deutschland
Architekt:
(Veranstalter) Thomas Sippel
Materialien:
Betonbewehrungen
Publiziert:
BFT 10/2012
Seiten:
16 - 18
Inhalt:
VBBF- Kongress
Bewehrungs- Seminar bewährt sich erneut
Zum wiederholten Mal hat der relativ junge Verein zur Förderung und Entwicklung der Befestigungs-, Bewehrungs- und Fassadentechnik e. V. – kurz VBBF – erfolgreich ein Seminar für ein breites Fachpublikum durchgeführt. Die Veranstaltung richtete sich an Anwender, die sich zu Bauweisen mit einbetonierten Befestigungen, Transportankersystemen, Bewehrungssystemen und Fassadenverankerungstechniken fortbilden wollten.
Da der VBBF seine Aufgabe neben einer sachlich fundierten Informationsarbeit über die Neuerungen und technischen Möglichkeiten der Bewehrungstechnik auch in einer aktiven Mitarbeit an der europäischen Normung sieht, stellte die derzeitige europäische Vereinheitlichung und die damit verbundenen Normenreformen den ersten großen Block der Veranstaltung dar. VBBF- Geschäftsführer Dr.-Ing. Thomas Sippel konnte sowohl Dr.-Ing. Frank Fingerloos vom Deutschen Beton- und Bautechnik- Verein, wie auch Dipl.-Ing. Georg Feistel vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIbt), beide Berlin, als Referenten gewinnen. Während Feistel die Leitung des Bautechnischen Prüfungsamtes in Berlin innehat, ist Fingerloos öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger für Beton- und Stahlbetonbau von der IHK Berlin. Er gilt als der maßgebliche Vertreter Deutschlands in den europäischen Gremien für die Ausarbeitung des Eurocode 2.
Eurocode 2
Entsprechend fundiert und umfassend war sein lebendig vorgetragener und in freier Rede gehaltener Vortrag über die Details des Eurocode- Regelwerkes und dessen konkrete Bedeutung für die Bewehrungstechnik. Mit Feistel folgte ihm dann ein Praktiker, der schilderte, welche bürokratischen Folgen die neuen Vorschriften in der alltäglichen Planungsarbeit eines Ingenieurs haben. Mit Prof. Josef Hegger gab sich ein weiterer prominenter Akteur bei der Ausarbeitung des Eurocodes 2 die Ehre. Hegger verwies vorneweg auf die enorme konzeptionelle Tiefe der alten und ausgelaufenen Norm DIN 5110. Er stellte fest, dass deren Entstehung vor über 30 Jahren vor allem deshalb möglich war, weil die Verbände Kräfte eigens zur Schaffung und Begutachtung dieses Regelwerkes abgestellt hatten, was nun heute beim Eurocode 2 nicht der Fall sei. Vielmehr würden er und sein Kollege Prof. Konrad Zilch aus München ehrenamtlich diese Aufgabe wahrnehmen. Das wirke sich unweigerlich auf die Qualität des Endergebnisses aus. Im Folgenden gingen er und ein Mitarbeiter seines Aachener Ingenieurbüros Hegger + Partner, Dr.-Ing. Wolfgang Roeser auf Problemstellungen der Bemessung im Ortbetonbau ein. Hegger widmete sich einem seiner Kernthemen, der Durchstanzbewehrung, Roeser dagegen der Auslegung von Rahmenknoten und Konsolen.
Entsprechend fundiert und umfassend war sein lebendig vorgetragener und in freier Rede gehaltener Vortrag über die Details des Eurocode- Regelwerkes und dessen konkrete Bedeutung für die Bewehrungstechnik. Mit Feistel folgte ihm dann ein Praktiker, der schilderte, welche bürokratischen Folgen die neuen Vorschriften in der alltäglichen Planungsarbeit eines Ingenieurs haben. Mit Prof. Josef Hegger gab sich ein weiterer prominenter Akteur bei der Ausarbeitung des Eurocodes 2 die Ehre. Hegger verwies vorneweg auf die enorme konzeptionelle Tiefe der alten und ausgelaufenen Norm DIN 5110. Er stellte fest, dass deren Entstehung vor über 30 Jahren vor allem deshalb möglich war, weil die Verbände Kräfte eigens zur Schaffung und Begutachtung dieses Regelwerkes abgestellt hatten, was nun heute beim Eurocode 2 nicht der Fall sei. Vielmehr würden er und sein Kollege Prof. Konrad Zilch aus München ehrenamtlich diese Aufgabe wahrnehmen. Das wirke sich unweigerlich auf die Qualität des Endergebnisses aus. Im Folgenden gingen er und ein Mitarbeiter seines Aachener Ingenieurbüros Hegger + Partner, Dr.-Ing. Wolfgang Roeser auf Problemstellungen der Bemessung im Ortbetonbau ein. Hegger widmete sich einem seiner Kernthemen, der Durchstanzbewehrung, Roeser dagegen der Auslegung von Rahmenknoten und Konsolen.
Befestigungssysteme auch für Fertigteile
Insbesondere das letzte Drittel der Veranstaltung bot einige Highlights für die Fertigbranche. So stellte Dr.-Ing. Enrico Tartsch von der Halfen GmbH aus Langenfeld den relativ neuen Betonstabstahlanker mit aufgestauchtem Kopf HSC Stud Connector vor. Dieser eignet sich insbesondere dazu, Betonfertigteile mit Ortbetonkonstruktionen dauerhaft und hochpräzise zu verbinden. Da das Produkt nun schon seit letztem Jahr in verschiedenen Dimensionen und Ausführungen auf dem Markt ist, konnte er zudem auf zahlreiche erfolgreiche Anwendungen verweisen. Die optimale und langlebige Verbindung von Betonbauteilen untereinander bewegte auch zahlreiche Mitgliedsfirmen des VBBF, sich unabhängig voneinander der Entwicklung von Schwerlastdornen für die Querkraftübertragung bei Gebäudefugen zu widmen. Dipl.-Ing. Werner Venter von der Firma Schöck Bauteile GmbH, stellte in seinem Vortrag nicht nur das entsprechende Produkt seiner Firma vor, sondern stellte dieses den Bautypen anderer Hersteller gegenüber. Da er auch entsprechende Muster mitgebracht hatte und diese alle durch die Reihen des vielleicht 80 Personen umfassenden Auditorium wandern lies, konnte sich jeder Teilnehmer einen eigenen Eindruck der jeweiligen Produkte von Halfen, Max Frank, Jordahl und Schöck machen. Tatsächlich stellen auch die vorgestellten Schwerlastdorne eine effektive Lösung dar, Betonfertigteile mit den Ortbetonkonstruktionen zu verbinden. Dabei wird die eine Hälfte des Beschlages, entweder der Dorn oder die Hülse, zunächst im FT- Werk in das Betonbauteil integriert. In einem zweiten Schritt wird dann vor Ort das Gegenstück in eine Aussparung der das FT aufnehmenden Konstruktion eingelassen und dann anschließend dauerhaft vergossen.
Insbesondere das letzte Drittel der Veranstaltung bot einige Highlights für die Fertigbranche. So stellte Dr.-Ing. Enrico Tartsch von der Halfen GmbH aus Langenfeld den relativ neuen Betonstabstahlanker mit aufgestauchtem Kopf HSC Stud Connector vor. Dieser eignet sich insbesondere dazu, Betonfertigteile mit Ortbetonkonstruktionen dauerhaft und hochpräzise zu verbinden. Da das Produkt nun schon seit letztem Jahr in verschiedenen Dimensionen und Ausführungen auf dem Markt ist, konnte er zudem auf zahlreiche erfolgreiche Anwendungen verweisen. Die optimale und langlebige Verbindung von Betonbauteilen untereinander bewegte auch zahlreiche Mitgliedsfirmen des VBBF, sich unabhängig voneinander der Entwicklung von Schwerlastdornen für die Querkraftübertragung bei Gebäudefugen zu widmen. Dipl.-Ing. Werner Venter von der Firma Schöck Bauteile GmbH, stellte in seinem Vortrag nicht nur das entsprechende Produkt seiner Firma vor, sondern stellte dieses den Bautypen anderer Hersteller gegenüber. Da er auch entsprechende Muster mitgebracht hatte und diese alle durch die Reihen des vielleicht 80 Personen umfassenden Auditorium wandern lies, konnte sich jeder Teilnehmer einen eigenen Eindruck der jeweiligen Produkte von Halfen, Max Frank, Jordahl und Schöck machen. Tatsächlich stellen auch die vorgestellten Schwerlastdorne eine effektive Lösung dar, Betonfertigteile mit den Ortbetonkonstruktionen zu verbinden. Dabei wird die eine Hälfte des Beschlages, entweder der Dorn oder die Hülse, zunächst im FT- Werk in das Betonbauteil integriert. In einem zweiten Schritt wird dann vor Ort das Gegenstück in eine Aussparung der das FT aufnehmenden Konstruktion eingelassen und dann anschließend dauerhaft vergossen.
Fertigteile als Ergänzung insbesondere für die Betonkernaktivierung
Gleichwohl es sich bei der Anlage von thermischen Betonkernaktivierungen derzeit immer um Ortbetonkonstruktionen handelt, hat die Max Frank GmbH aus Leiblfing ein Fertigteilprodukt entwickelt, das eine sinnvolle Ergänzung hierzu darstellt. Das Bauteil nennt sich SORP 10 und ist ein raumakustisch wirksamer Abstandhalter für die Armierung der Betondecken, welches vor der Betonage auf den Schalungsboden eingelegt wird. Noch sind betonkernaktivierte Decken, bedingt durch das zusätzliche Einbringen der erforderlichen Schlauchregister, in der Regel In- Situ- Konstruktionen, allerdings handelt es sich bei dem Produkt SORP 10 selber tatsächlich um ein faserbewehrtes Betonfertigteil. Das offenkundig im extrudierten Strangpressverfahren erstellte U- Profil ist mit einem akustisch wirksamen Blähglasgranulat verfüllt, welches im späteren Bauwerk grundsätzlich nach unten orientiert ist. So können die enormen Nachhallzeiten der für eine Betonkernaktivierung erforderlichen schallharten, weil in der Regel puren Sichtbetondecken signifikant verkürzt werden.
Robert Mehl, Aachen
http://www.bft-online.info
Gleichwohl es sich bei der Anlage von thermischen Betonkernaktivierungen derzeit immer um Ortbetonkonstruktionen handelt, hat die Max Frank GmbH aus Leiblfing ein Fertigteilprodukt entwickelt, das eine sinnvolle Ergänzung hierzu darstellt. Das Bauteil nennt sich SORP 10 und ist ein raumakustisch wirksamer Abstandhalter für die Armierung der Betondecken, welches vor der Betonage auf den Schalungsboden eingelegt wird. Noch sind betonkernaktivierte Decken, bedingt durch das zusätzliche Einbringen der erforderlichen Schlauchregister, in der Regel In- Situ- Konstruktionen, allerdings handelt es sich bei dem Produkt SORP 10 selber tatsächlich um ein faserbewehrtes Betonfertigteil. Das offenkundig im extrudierten Strangpressverfahren erstellte U- Profil ist mit einem akustisch wirksamen Blähglasgranulat verfüllt, welches im späteren Bauwerk grundsätzlich nach unten orientiert ist. So können die enormen Nachhallzeiten der für eine Betonkernaktivierung erforderlichen schallharten, weil in der Regel puren Sichtbetondecken signifikant verkürzt werden.
Robert Mehl, Aachen
http://www.bft-online.info