Projektart:
Anfrage:
Objekt:
Typ:
Museum
Ort:
Zürich-Dübendorf [Satellit]
Staat:
Schweiz
Architekt:
Heinz Isler 🔗, Burgdorf
Materialien:
Beton
Publiziert:
FRZ 24.05.2024
Seiten:
60 - 62
Inhalt:
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Flieger Flab Museum, Dübendorf

Ein Schalenpionier der Schweizer Ingenieurbaukunst

Das Flieger Flab Museum am Flugplatz Dübendorf beeindruckt nicht nur durch das dort gezeigte historische Fluggerät, sondern auch mit seiner Dachkonstruktion, einer so genannten Islerschale. Sie verleiht dem Bau den Charakter eines Flugzeughangars.
In Zürich- Dübendorf begann die militärische, wie auch die zivile Luftfahrt der Schweiz. 1931 starteten hier die ersten Swiss- Air Maschinen und nahmen einen regulären Frachtflugbetrieb der Linie Zürich - Le Havre auf. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte 1953 der Wechsel des Flugbetriebs nach Kloten.
Vor diesem Hintergrund ist es nachvollziehbar, dass in Dübendorf traditionell das ausgemusterte, aber noch präsentationswürdige Material der Schweizer Fliegertruppen im Flieger Flab Museum in ehemaligen Hangarbauten gezeigt wird. Das Kronjuwel der Dübendorfer Sammlung ist eine alte Junkers JU52, die auch bestiegen werden kann. Die Ausstellung umfasst zudem zahlreiche Doppeldecker aus den Anfängen der Fliegerei und geht hin bis zu erst vor kurzem stillgelegten Düsenjägern.
Dem langjährigen Wunsch nach einem attraktiveren Ausstellungsort folgend, wurde zwischen 1985 und 1987 das heutige Flieger Flab Museum nach einem Entwurf des Burgdorfer Bauingenieurs Heinz Isler (1926 - 2009) errichtet. Isler war bekannt für seine materialreduzierten Schalenkonstruktionen (etwa: A1-Rasthof Deitingen- Süd). Er schlug auch hier ein entsprechendes Bauwerk vor, bestehend aus vier Teilschalen. Diese besitzen jeweils eine Länge von 47 Metern und eine Breite von 17,30 Metern, wobei die Stärken der einschaligen Betonmembranen in ihren Scheitelpunkten lediglich acht Zentimeter betragen und hin zu ihren Stützen auf 15 Zentimeter anwachsen. Der in seiner Grundfläche rechteckige, somit 47 auf 69,20 Meter messende Museumsbau, wendet sich mit seiner grossen Spannweite, die eine Öffnung suggeriert, der Luftseite - also dem Rollfeld - zu und mutet daher wie ein umgenutzter Hangar an. Auf der rückwärtigen so genannten Landseite befindet sich der Museumseingang mit den Besucherparkplätzen. Hier wurde zeitgleich mit der Schalenkonstruktion ein zweigeschossiges Haus-im- Haus darunter errichtet. Es basiert auf einem dreieckigen Grundriss und nimmt den Eintrittskartenverkauf, die Verwaltung, den Museumsshop, ein Restaurant sowie die erforderlichen Nebenräume auf .
Robert Mehl, Aachen
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