Projektart:
Anfrage:
per mail ✉
Objekt:
FUX 🔗
Typ:
Bürogebäude für Start-up's
Ort:
Karlsruhe [Satellit]
Staat:
Deutschland
Architekt:
Birk Heilmeyer und Frenzel Architekten 🔗, Stuttgart
Materialien:
Kunde: Zuber Beton, GmbH 🔗, Crailsheim
Publiziert:
Beton Bauteile 2022
Seiten:
56 - 61
Inhalt:
FUX - Festigungs- und Expansionszentrum, Karlsruhe/D
Flexibilität mit Fertigteilen
Auf dem ehemaligen Karlsruher Schlachthofgelände wurde mit dem FUX ein Gründerzentrum mit einer Betonfertigteilfassade geschaffen. Seine strenges Gebäuderaster gestattet eine hochflexible Nutzung der Flächen. Der Bau ist als ein zeitgenössisches Loft-gebäude zu sehen.
Wenn man den Namen liest, stutzt man: Festigungs- und Expansionszentrum, kurz FUX. Das klingt nach einem Hochschulinstitut im Fachbereich Maschinenbau. Aber das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), immerhin eine der elf bundesdeutschen Exzellenzuniversitäten hat damit nichts zu tun. Bei dem FUX handelt es sich um ein Gründerzentrum, also um ein Bürogebäude für Start- Up‘s aus der Kreativwirtschaft. Der technisch klingende Name ist ein Destillat aus dem kommunalen Arbeitstitel „Wachstums- und Existenzfestigungszentrum“. Er wurde im Rahmen eines Namenswettbewerbes aus zahlreichen Eingaben ausgewählt. Er ist so zu verstehen, dass der Ort Gründern einen Raum geben soll, um ihre jeweilige Geschäftsidee zu festigen, erste Gewinne zu erwirtschaften und ihre Firmen dann erstmalig zu expandieren, also zu vergrößern.
Maximale Flexibilität
So wie ein Gründer selten weiß, wohin die Reise mit seiner Geschäftsidee gehen wird, so wenig konnten und können die Stuttgarter Architekten Birk Heilmeyer und Frenzel erahnen, was für ein Raumbedarf mittelfristig, in dem von ihnen entworfenen Gründerzentrum bestehen wird. Aus der Not machten sie eine Tugend und bauten den Grundriss des FUX stringent auf einem Achsraster von 3,75 m auf, das zudem sauber in 3 x 1,25 m zu unterteilen ist. 1,25 m gilt als eines der klassischen Raummaße für Büromöblierungen, es beziffert eine Schreibtischtiefe plus die minimale Aktionsfläche eines Bürostuhls.
Die Architekten legten die Grundrisse weitgehend ohne tragende Trennwände an, was eine hochflexible Nutzung erlaubt und ein zeitgenössisches Loftgebäude schafft. Theoretisch könnten auf jeder Etage alle in Leichtbau erstellten Trennwände entfernt und das gesamte Geschoss zu einem Raum, d. h. zu einem Loft zusammengefasst werden.
Der Bau besteht aus 14 gleichartigen Fensterachsen, auf Höhe des goldenen Schnitts. Oder anders ausgedrückt: Nach sechs dieser Achsen senkt sich der Bau von fünf Geschossen auf drei ab.
Im Erdgeschoss bildet auf der Westseite eines der großen Öffnungsfelder den Haupteingang, der in ein zweigeschossiges Foyer mit angeschlossener Cafeteria führt. Sie bildet das kommunikative Zentrum des FUX, den Ort der Kommunikation, der Begegnung und der Pausen. Während sich im Erdgeschoss daran ein Co- Working- Bereich anschließt, gelangt man über zwei Treppenhäuser an den Stirnseiten in die oberen Stockwerke.
So wie ein Gründer selten weiß, wohin die Reise mit seiner Geschäftsidee gehen wird, so wenig konnten und können die Stuttgarter Architekten Birk Heilmeyer und Frenzel erahnen, was für ein Raumbedarf mittelfristig, in dem von ihnen entworfenen Gründerzentrum bestehen wird. Aus der Not machten sie eine Tugend und bauten den Grundriss des FUX stringent auf einem Achsraster von 3,75 m auf, das zudem sauber in 3 x 1,25 m zu unterteilen ist. 1,25 m gilt als eines der klassischen Raummaße für Büromöblierungen, es beziffert eine Schreibtischtiefe plus die minimale Aktionsfläche eines Bürostuhls.
Die Architekten legten die Grundrisse weitgehend ohne tragende Trennwände an, was eine hochflexible Nutzung erlaubt und ein zeitgenössisches Loftgebäude schafft. Theoretisch könnten auf jeder Etage alle in Leichtbau erstellten Trennwände entfernt und das gesamte Geschoss zu einem Raum, d. h. zu einem Loft zusammengefasst werden.
Der Bau besteht aus 14 gleichartigen Fensterachsen, auf Höhe des goldenen Schnitts. Oder anders ausgedrückt: Nach sechs dieser Achsen senkt sich der Bau von fünf Geschossen auf drei ab.
Im Erdgeschoss bildet auf der Westseite eines der großen Öffnungsfelder den Haupteingang, der in ein zweigeschossiges Foyer mit angeschlossener Cafeteria führt. Sie bildet das kommunikative Zentrum des FUX, den Ort der Kommunikation, der Begegnung und der Pausen. Während sich im Erdgeschoss daran ein Co- Working- Bereich anschließt, gelangt man über zwei Treppenhäuser an den Stirnseiten in die oberen Stockwerke.
Architekturbetonfassade
Das Gebäude ist eine Skelettkonstruktion aus Stahlbeton, an die eine Fassade aus Architekturbetonelementen angehängt wurde. Diese Betonfertigteile weisen eine Stärke von 14 cm auf, die mit 3,5 cm Abstand vor eine 20 cm starke Dämmung mit Edelstahlankern gehängt wurden. Auf diese folgt dann im Inneren die Tragkonstruktion, also entweder die Rohbaudeckenkante oder die äußerste Stahlbetonstütze. Ausgefacht sind die Sichtbetonelemente meist mit einer großen Glasfläche in asymmetrischer Teilung, was dem seitlich angeordneten, hochrechteckigen, geschosshohen Fenster mit Absturz-sicherung die Anmutung einer Balkontür gibt.
Produziert und geliefert wurde die Fassade von der Zuber Beton GmbH, deren angegliedertes Ingenieurbüro bsp-plan die Ausführungsplanung der Fassadenelemente erstellte, während im Crailsheimer Betonfertigteilwerk diese dann produziert wurden. Laurenz Zuber, der Geschäftsführer des Unternehmens erläutert, dass der Fassadenentwurf der Architekten von seinen Ingenieuren zu einer Sonderlösung umgeplant und entsprechend optimiert wurde. Dabei wurden geschossweise die Pfosten und Riegel einer Fensterachse zu einem O-förmigen Element zusammengefasst, wodurch der Fertigteilhersteller die Anzahl unterschiedlicher Betonbauteile um 65 % senken konnte.
Nicht ohne Stolz stellt er fest, dass sein Betrieb dies ohne eine optische Veränderung des Fassadenkonzeptes umsetzen konnte, was die Architekten im Vorfeld zur Bedingung gemacht hatte. Um trotzdem das vorgegebene Stoßfugenbild in der Fassade zu schaffen, wurde mit Scheinfugen gearbeitet. Eine weitere Anforderung der Architekten war es, die Gebäudeecken möglichst scharfkantig ausführen. Auch diesem Wunsch trug die Zuber Beton GmbH mit hoher Präzision Rechnung.
Prägend an den Stirnseiten sind darüber hinaus die rautenförmig angeordneten Stahlseile, die Rankgerüste für Pflanzen bilden. In einigen Jahren werden sie nicht mehr zu sehen sein, aktuell tragen sie jedoch maßgeblich zum Erscheinungsbild des FUX bei. Alle Fassadenelemente wurden in SB 4 angelegt, der höchsten Sichtbetonqualität. Verstärkt durch die Verwendung von Weißbeton haben die Oberflächen der vorgefertigten Bauteile einen seidenmatten Glanz erhalten. Dieser verstärkt den skulpturalen Charakter dieses ohnehin schon solitär erscheinenden Baus.
Das Gebäude ist eine Skelettkonstruktion aus Stahlbeton, an die eine Fassade aus Architekturbetonelementen angehängt wurde. Diese Betonfertigteile weisen eine Stärke von 14 cm auf, die mit 3,5 cm Abstand vor eine 20 cm starke Dämmung mit Edelstahlankern gehängt wurden. Auf diese folgt dann im Inneren die Tragkonstruktion, also entweder die Rohbaudeckenkante oder die äußerste Stahlbetonstütze. Ausgefacht sind die Sichtbetonelemente meist mit einer großen Glasfläche in asymmetrischer Teilung, was dem seitlich angeordneten, hochrechteckigen, geschosshohen Fenster mit Absturz-sicherung die Anmutung einer Balkontür gibt.
Produziert und geliefert wurde die Fassade von der Zuber Beton GmbH, deren angegliedertes Ingenieurbüro bsp-plan die Ausführungsplanung der Fassadenelemente erstellte, während im Crailsheimer Betonfertigteilwerk diese dann produziert wurden. Laurenz Zuber, der Geschäftsführer des Unternehmens erläutert, dass der Fassadenentwurf der Architekten von seinen Ingenieuren zu einer Sonderlösung umgeplant und entsprechend optimiert wurde. Dabei wurden geschossweise die Pfosten und Riegel einer Fensterachse zu einem O-förmigen Element zusammengefasst, wodurch der Fertigteilhersteller die Anzahl unterschiedlicher Betonbauteile um 65 % senken konnte.
Nicht ohne Stolz stellt er fest, dass sein Betrieb dies ohne eine optische Veränderung des Fassadenkonzeptes umsetzen konnte, was die Architekten im Vorfeld zur Bedingung gemacht hatte. Um trotzdem das vorgegebene Stoßfugenbild in der Fassade zu schaffen, wurde mit Scheinfugen gearbeitet. Eine weitere Anforderung der Architekten war es, die Gebäudeecken möglichst scharfkantig ausführen. Auch diesem Wunsch trug die Zuber Beton GmbH mit hoher Präzision Rechnung.
Prägend an den Stirnseiten sind darüber hinaus die rautenförmig angeordneten Stahlseile, die Rankgerüste für Pflanzen bilden. In einigen Jahren werden sie nicht mehr zu sehen sein, aktuell tragen sie jedoch maßgeblich zum Erscheinungsbild des FUX bei. Alle Fassadenelemente wurden in SB 4 angelegt, der höchsten Sichtbetonqualität. Verstärkt durch die Verwendung von Weißbeton haben die Oberflächen der vorgefertigten Bauteile einen seidenmatten Glanz erhalten. Dieser verstärkt den skulpturalen Charakter dieses ohnehin schon solitär erscheinenden Baus.
Inspirierende Zäsur
Das FUX ist ein Baustein des Gebäuderiegels, welches das ehemalige Schlachthofareal vom östlich unmittelbar daran angrenzenden Messeplatz abtrennt. Entsprechend weist der Bau auf seiner Ostseite auch einen fensterlosen Sockel auf, weshalb das Erdgeschoss nur von Westen her belichtet wird. Man kann gut nachvollziehen, dass die vielfältigen Nutzungen des Messeplatzes auf der Ostseite und dass das zunehmend urban verdichtete Schlachthofquartier auf der der Westseite des FUX mit seinen zahlreichen Kulturstätten wie der Kleinkunstbühne „Tollhaus“ inspirierende Qualitäten für Kreative besitzt und das Gründerzentrum im wahrsten Sinne des Wortes an einer Schnittstelle steht.
http://www.bft-international.com
Das FUX ist ein Baustein des Gebäuderiegels, welches das ehemalige Schlachthofareal vom östlich unmittelbar daran angrenzenden Messeplatz abtrennt. Entsprechend weist der Bau auf seiner Ostseite auch einen fensterlosen Sockel auf, weshalb das Erdgeschoss nur von Westen her belichtet wird. Man kann gut nachvollziehen, dass die vielfältigen Nutzungen des Messeplatzes auf der Ostseite und dass das zunehmend urban verdichtete Schlachthofquartier auf der der Westseite des FUX mit seinen zahlreichen Kulturstätten wie der Kleinkunstbühne „Tollhaus“ inspirierende Qualitäten für Kreative besitzt und das Gründerzentrum im wahrsten Sinne des Wortes an einer Schnittstelle steht.
http://www.bft-international.com