Projektart:
Anfrage:
per mail ✉
Objekt:
Typ:
Einkaufszentrum mit Brücke
Ort:
Hamburg [Satellit]
Staat:
Deutschland
Architekt:
gmp Architekten 🔗, Hamburg
Materialien:
Stahl, Beton, Glas, Altbausanierung
Publiziert:
structure 21.05.2019
Seiten:
online
Inhalt:
Alter Wall, Hamburg
Einschwimmen einer Brücke
Am "Alten Wall" in Hamburg entsteht derzeit, direkt am Alsterfleet ein Büro- und Geschäftszentrum, das über eine zusätzliche Kanalbrücke miterschlossen wird. Aufgrund der innerstädtischen Lage konnte sie nur eingeschwommen und vom Poton aus in ihre Position gehoben werden.
Derzeit entsteht an der Straße "Alter Wall" in Hamburg, direkt am Alsterfleet - der einzigen schiffbaren Verbindung von Alster und Elbhafen - und in unmittelbarer Nähe zum historischen Rathaus ein neues, gleichnamiges Büro- und Geschäftszentrum. Auf dem Grundstück standen fünf, in der Nachkriegszeit stark überformte Altbauten, deren klassizistische Fassaden zur Straße hin jedoch erhalten blieben.
2015 gewann das Hamburger Architekturbüro gmp den von dem Investor Art- Invest ausgelobten Planungswettbewerb, mit einem Planungskonzept bei dem der fünfgeschossige Neubau zusätzlich über eine neue Fußgängerbrücke über den Alsterfleet erschlossen und damit attraktiv an die hanseatische Haupteinkaufsstraße "Neuer Wall" angeschlossen wird. Formaler Ansatz für die Architekten war dabei ein markantes Eingangsportal an der straßenseitigen Bestandsassade. Dessen Achse führten sie geradlinig durch den Neubau hindurch und schlossen daran axial die besagte Kanalbrücke an, welche vis-á-vis auf den fußläufigen Alsterarkaden mündet. Brandschutztechnisch nicht uninteressant ist die Einstufung dieser Passage als Rettungsgasse, weshalb dieselbe mit einer massiven Betonkonstruktion innerhalb des Neubaus tunnelartig eingehaust wurde.
2015 gewann das Hamburger Architekturbüro gmp den von dem Investor Art- Invest ausgelobten Planungswettbewerb, mit einem Planungskonzept bei dem der fünfgeschossige Neubau zusätzlich über eine neue Fußgängerbrücke über den Alsterfleet erschlossen und damit attraktiv an die hanseatische Haupteinkaufsstraße "Neuer Wall" angeschlossen wird. Formaler Ansatz für die Architekten war dabei ein markantes Eingangsportal an der straßenseitigen Bestandsassade. Dessen Achse führten sie geradlinig durch den Neubau hindurch und schlossen daran axial die besagte Kanalbrücke an, welche vis-á-vis auf den fußläufigen Alsterarkaden mündet. Brandschutztechnisch nicht uninteressant ist die Einstufung dieser Passage als Rettungsgasse, weshalb dieselbe mit einer massiven Betonkonstruktion innerhalb des Neubaus tunnelartig eingehaust wurde.
70 t Alsterbrücke
Die rd. 32 m lange Brücke stößt unmittelbar an die Neubaufassade. Da der Alsterfleet von der touristischen Personenschifffahrt regelmäßig durchfahren wird, war seine Sperrung über einen längeren Zeitraum für den Brückenbau undenkbar. In solchen Fällen werden die Brücken vorproduziert und mit einem leistungsstarken Autokran eingehoben, was aber anhand der hier beengten, städtebaulichen Situation und ihrem Gewicht von rd. 70 t nicht möglich war. Deshalb entschied sich das ausführende Stahlbauunternehmen Lamparter aus Kassel die Brücke mit einem Pontonschiff einzuschwimmen und von diesem sie dann hydraulisch hinauf in ihre Position zu "drücken". Um Gewicht zu sparen, waren zu diesem Zeitpunkt der Gehwegbelag aus Gussasphalt auf dem Brückenhohlkasten aus Stahl noch nicht aufgebracht. Auch waren die Geländer nicht montiert, da man mit diesen die Durchfahrtshöhe der anderen Fleetbrücken von kaum 3,00 m überschritten hätte. Natürlich war für die eigentliche Brückenmontage dennoch eine vollständige Sperrung des Schifffahrtsweges erforderlich, allerdings war hierfür nur ein Tag im vergangenen Herbst nötig.
Robert Mehl, Aachen
https://www.structure-magazin.de/artikel/alter-wall-hamburg-einschwimmen-einer-bruecke-34135
Die rd. 32 m lange Brücke stößt unmittelbar an die Neubaufassade. Da der Alsterfleet von der touristischen Personenschifffahrt regelmäßig durchfahren wird, war seine Sperrung über einen längeren Zeitraum für den Brückenbau undenkbar. In solchen Fällen werden die Brücken vorproduziert und mit einem leistungsstarken Autokran eingehoben, was aber anhand der hier beengten, städtebaulichen Situation und ihrem Gewicht von rd. 70 t nicht möglich war. Deshalb entschied sich das ausführende Stahlbauunternehmen Lamparter aus Kassel die Brücke mit einem Pontonschiff einzuschwimmen und von diesem sie dann hydraulisch hinauf in ihre Position zu "drücken". Um Gewicht zu sparen, waren zu diesem Zeitpunkt der Gehwegbelag aus Gussasphalt auf dem Brückenhohlkasten aus Stahl noch nicht aufgebracht. Auch waren die Geländer nicht montiert, da man mit diesen die Durchfahrtshöhe der anderen Fleetbrücken von kaum 3,00 m überschritten hätte. Natürlich war für die eigentliche Brückenmontage dennoch eine vollständige Sperrung des Schifffahrtsweges erforderlich, allerdings war hierfür nur ein Tag im vergangenen Herbst nötig.
Robert Mehl, Aachen
https://www.structure-magazin.de/artikel/alter-wall-hamburg-einschwimmen-einer-bruecke-34135