Projektart:
Anfrage:
Objekt:
UrbanSlam
Typ:
Veranstaltung
Ort:
Aachen [Satellit]
Staat:
Deutschland
Architekt:
Materialien:
Das gesprochene Wort
Publiziert:
db 06/15
Seiten:
7
Inhalt:
[Artikel]      
 

Poetry- Slams einmal anders

Neues Format: Urbanslam

 
Mitte Mai hat die Architektenkammer NRW (AKNW) in Aachen ein neues Veranstaltungsformat aus der Taufe gehoben, den UrbanSlam. Es gründet sich auf das bekannte Konzept eines Poetry- Slams, dass in den letzten Jahren in Form eines Science- Slam auch Einzug in den wissenschaftlichen Diskurs hielt. Der Pressesprecher der AKNW Christof Rose will damit vorzugsweise junge Menschen gewinnen und diese für das Thema Städtebau sensibilisieren. Prof. Rolf Westerheide von der RWTH Aachen stellte in seinem vorangehenden „Impulsvortrag“ klar, dass Städtebau immer eine soziale und gesellschaftliche Komponente besitzt. Der Abend stand unter dem Motto „Die Zukunft der Stadt“.
So beschäftigte sich Eva Kampfmann mit der Mobilität der Zukunft. Sie stellte ein automatisiertes Parkhaus für Düsseldorf vor. Jan Kampshoff hingegen hatte für Bochum einen „Index des Nichtstun“ erstellt, der den zahlreichen Stadtbrachen eine hohe Aufenthaltsqualität attestierte. Als temporäres Kunstobjekt realisierte er unweit der Jahrhunderthalle einen 1-Personen Saunaturm aus Betonschachtringen. Anne Eaton setzte sich mit der Aneignung zerstörter Stadträume, insbesondere als Skate- Parks, auseinander. Ihr Beispiel war das erdbebenzerstörte Christchurch. Andreas Klozoris analysierte im Oman die Bewegungen von Touristen und Einheimischen und stellte fest, dass diese in demselben Ort auf unterschiedlichen Wegen gehen. Schließlich entwarf Ayşin Ipekçi für Jerusalem eine gitterförmige Fassade. Sie hatte erkannt, dass ein Bebauungsplan, der Naturstein vorschreibt, nicht zwingend eine Lochfassade bedeutet.
Der Slam hatte den Hauch eines typischen wissenschaftlichen Kolloquiums, nur in lockerer Atmosphäre und dass die Vorträge länger als 10 min sein durften. Denn die Vortragenden waren durchweg Mitarbeiter oder ehemalige Studierende von Prof. Westerheide am RWTH- Lehrstuhl für Städtebau. Innovativ ist aber dennoch die Idee eines jugendaffinen Formates, das Raum schafft für neue, auch abseitige Ideen. Natürlich wurde am Ende per Applaus ein Gewinner gewählt: Es war die Turmsauna in Bochum.
Robert Mehl, Aachen
UrbanSlam: Der allererste URBAN Slam überhaupt fand im „space“, dem Veranstaltungssaal des Ludwig Forums für internationale Kunst in Aachen statt
UrbanSlam: Prof. Dr. Rolf Westerheide von der RWTH Aachen hielt einen ebenso kurzen Impulsvortrag, indem er auf die soziale Verantwortung insbesondere von der Stadtplanung einging
UrbanSlam: 1. Slamer: Eva Kampfmann beschäftigte sich mit dem Thema Mobilität und Parken der Zukunft. Sie entwarf für Düsseldorf ein automatisiertes Parkhaus
UrbanSlam: 2. Slamer: Jan Kampshoff hatte für Bochum einen „Index des Nichtstun“ erstellt. Als Kunstobjekt realisierte er auf einer Stadtbrache einen 1-Personen Saunaturm
UrbanSlam: 3. Slamer: Anne Eaton setzte sich mit „Gap Filler“ mit der Neunutzung zerstörter Stadträume als Skate-Parks auseinander. Ihr Beispiel war das erdbebenzerstörte Christchurch
UrbanSlam: 4. Slamer: Andreas Klozoris analysierte im Oman die Bewegungen von Touristen und Einheimischen und stellte fest, dass sie den Ort komplett unterschiedlich erleben
UrbanSlam: 5. Slamer: Ayşin Ipekçi entwarf für Jerusalem eine gitterförmige Fassade, da sie erkannt hat, das städtebauliche Natursteinauflagen nicht zwingend eine „Lochfassade“ bedeuten
UrbanSlam: Gruppenfoto der fünf Slamer, in der Folge Ihrer Auftritte (v.l.) mit Moderatorin