Projektart:
Anfrage:
Objekt:
Typ:
Zementindustriekongress
Ort:
Staat:
Österreich
Architekt:
Forschungsinstitut der Zementindustrie
Materialien:
15 Vorträge bei 250 Teilnehmern
Publiziert:
BFT 11-12/2012
Seiten:
58 - 59
Inhalt:
[Artikel]      
 

Vereinigung der österreichischen Zementindustrie

Kolloquium zum 100. des Forschungsinstitutes

Anlässlich seines 100-jährigen Bestehens lud das Forschungsinstitut des Vereinigung der österreichischen Zementindustrie (VÖZfi)zu einem Kolloquium ein. In 15 Vorträgen wurden die aktuellen betontechnologischen Entwicklungen des Alpenlandes vorgestellt.
Das Forschungsinstitut des Vereinigung der österreichischen Zementindustrie (VÖZfi) wird getragen von der Industrie, wie auch durch Zuschüsse der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) und der Austrian Cooperative Research (ACR). Während die FFG verstärkt die Grundlagenforschung unterstützt, fördert die ACR vor allem anwendungsorientierte Forschung. Das Kolloquium findet alljährlich statt. Dieses Mal wurde zudem das hundertjährige Bestehen des Institutes feierlich begangen.
Die Vorträge
Probleme und Fragestellungen aus dem Ortbetonbau dominierten das diesjährige Programm, das sich in folgende drei Blöcke aufteilte:
- Neue Bauverfahren/Technologien
- Betontechnologie
- Entwicklungen/Baupraxis
Im ersten Block stellte DI (= österr. Dipl.-Ing.) Stephan Pirringer von der TU Wien ein neues, nur 1-2 mm starkes Betonverbundmaterial vor. Es besteht aus einer schlaffen Lochblechbewehrung, auf die SVB appliziert wird. Der Vortrag von DI Dr.-Ing. Martin Zeiml setzte sich mit dem Brandverhalten von Fertigteilen als Doppelbodenmaterial auseinander, wie sie etwa als Fahrbahnen in Tunneln zu finden sind.
Ein Schwerpunkt des zweiten Blockes war die Rheologie von Beton und die Entwicklung neuer rheologischer Messgeräte speziell für Selbstverdichtenden Beton (SVB). Prof. Wolfgang Kusterle von der Hochschule Regensburg und Dr. Ameneh Schneider hielten hierzu interessante Vorträge. Dr. Jan Kluegge ein Mitarbeiter der BASF wies in seinem Kurzvortrag darauf hin, dass bauchemische Additive auch zur Reduktion des CO2-Verbrauches bei der Betonherstellung eingesetzt werden können.
Der dritte Block war sehr praxisorientiert. Gleich zwei Vorträge beschäftigten sich mit neuen Fertigteilprodukten. DI David Wimmer von der TU Wien stellte einer neuartige Bauweise von Brückenträgern aus Betonfertigteilen vor. Es handelt sich um großformatige Fachwerkträger, mit einer dünnen Betonwandung. Nach dem Aufstellen der hohl vorgefertigten Brückenträger, werden diese mit Selbstverdichtendem Beton vergossen.
Für die Firma Rehau GmbH hielt Ing. Robert Breithofer einen Vortrag über Energietübbinge. Hierbei werden in die vorgefertigten Tunnelsegmente, Schlauchschleifen zur Thermischen Betonkernaktivierung integriert. Das System ist so ausgelegt, dass in Tunneln mit den wassergefüllten Leitungen sowohl die vorhandene Erdwärmeenergie, wie auch die Abwärme des Verkehrs genutzt werden kann. Es ist aber auch möglich, mit diesem System aktiv zu kühlen. Nutzen könnte man das System beispielsweise für überheizte U- Bahn- Netze großer Städte, wie etwa in London oder in Singapur.
Kurz und gut
Die insgesamt 15 Vorträge zeigten in eindrucksvoller Weise die betontechnologische Innovationskraft der Alpenrepublik. Bemerkenswert war auch die mehr als straffe Organisation des Kolloquiums. Die Veranstalter hatten jedem Vortragenden nur acht Minuten Redezeit zugestanden und die Veranstaltung endete mit nur vier Minuten Verspätung..
Robert Mehl, Aachen
http://www.bft-online.info
Das Kolloquium 2012 fand im großen Saal der Wirtschaftskammer Österreich statt. Etwa 250 Fachleute nahmen daran teil
Die Begrüßung erfolgte durch Dir. Bmstr. DI Felix Friembichler den Geschäftsführer der VÖZ