Projektart:
Anfrage:
Objekt:
Museum für Zeitgenössiche Kunst (MAC)
Typ:
Kunstmuseum
Ort:
Rio de Janeiro, Niterói [Satellit]
Staat:
Brasilien
Architekt:
Materialien:
Beton, Glas
Publiziert:
DBZ-online 06/2014
Seiten:
 
Inhalt:
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Museu de Arte Contemporânea de Niterói (MAC)

Das UFO von Rio

 
Die Stadt Rio de Janeiro liegt an der Südseite der gleichnamigen Bucht, die am berühmten Zuckerhut in den Atlantik mündet. Auf deren Nordseite liegt der früher eigenständige Stadtteil Niterói, der stark von den dort ansässigen Werften geprägt ist. Mit dem Stadtzentrum ist dieser mit einer 13,2 km langen Brücke, der "Ponte Presidente Costa e Silva" verbunden. Bei dieser maritimen Querung verlaufen mehr als 8,8 km über Wasser. Damit war diese aus dem Jahr 1968 stammende Konstruktion über mehrere Jahrzehnte die längste Brücke der Welt.
Um Niterói aufzuwerten, wurde Anfang der 1990er Jahre hierfür das Konzept eines Museums für zeitgenössische Kunst entwickelt. Der Entwurf stammt von keinem geringeren als Oscar Niemeyer und dem Ingenieur Bruno Contarini. Es war ein Spätwerk des 2012 mit 104 Jahren verstorbenen Pritzker- Preisträgers, das nach fünfjähriger Bauzeit 1996 fertig gestellt wurde.
Der kegelartige Bau liegt direkt an der Küste oberhalb eines Felsens. Seine zylindrische Basis misst 9 m im Durchmesser und fußte früher in einem kreisrunden Wasserbecken, das jedoch zwischenzeitlich einer freien Fläche gewichen ist. Das eigentliche Gebäude ist vom Vorplatz aus 16 m hoch und hat einen Durchmesser von exakt 50 m. Aufgrund seiner prägnanten Form wird es im Volksmund auch "UFO- Museum" genannt. Erschlossen wird es über eine mit rotem Tartan- Boden ausgeschlagene Rampe, die in ihrer Verschlungenheit an eine Freizeitparkrutsche erinnert.
Das Museum besitzt eine Grundfläche von 2 500 m² und weist neben der eigentlichen Ausstellungsflächen noch Galeriebereiche, ein Restaurant sowie einen Hörsaal auf. Seine Fassade, wie auch die Panoramafenster sind um 40° nach unten geneigt. Letztere können bis auf wenige Fluchtwegausnahmen natürlich nicht geöffnet werden. Zweifelsohne besitzt das Museum einen der besten Ausblicke auf die gesamte Bucht von Rio de Janeiro.
Robert Mehl, Aachen